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Einkaufen ohne Grenzen

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Dass man beim Einkaufen im Auslandsurlaub ganz schön "einfahren" kann, diese Erfahrung hat praktisch jeder Reisende schon einmal gemacht. Wie man Fehler beim Shopping im Ausland vermeidet und wie man auch bei Problemen zu seinem Recht kommt, verrät nun ein kleiner Ratgeber des Vereins zur Konsumenteninformation.


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Die Lust am Einkauf im Ausland ist rasant gestiegen. Allen voran liegt das am Euro, der das grenzüberschreitende Shopping im Euro-Raum viel einfacher gemacht hat. Das oft kostspielige Wechseln ist weggefallen, nicht zu vergessen das für viele mühsame Umrechnen. Studien von Verbraucherorganisationen zufolge nützen zunehmend viele Menschen die Vorteile der Einheitswährung und kaufen häufiger als bisher im europäischen Ausland.

Die Einkaufslust im Ausland liegt aber auch an der wachsenden Akzeptanz von Kreditkarten und den in ganz Europa aus dem Boden schießenden Bankomaten. Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit Travellerschecks oder größeren Bargeldmengen und entsprechendem Unbehagen unbekannte Orte bereisen musste, um bei Bedarf für einen ansehnlichen Kauf liquid zu sein.

Beim zunehmenden Shopping ohne Grenzen lauern allerdings viele Gefahren - für den Verein für Konsumenteninformation ein guter Grund einen entsprechenden kleinen Ratgeber herauszugeben. "Shopping in Europa", so der Titel des handlichen Taschenformats, erläutert, wie man insbesonders im EU-Raum, aber auch in den USA oder der Türkei zu seinem Recht kommt, falls beim Einkauf etwas schief geht und worauf man schon im Vorfeld achten sollte.

Das Buch ist nicht nur für Reisen praktisch, es bietet auch kompetente Auskünfte zu Ferneinkäufen wie Tele- und Online-Shopping. Man erfährt, in welchen Fällen das Rücktrittsrecht nicht gilt, oder wie man sich bei "Gewinnverständigungen" oder unerbetenen Werbemails, die oft aus dem Ausland kommen, verhalten soll. Falls ein Auto-Selbstimport in Erwägung gezogen wird, wartet das Bändchen mit einer Checkliste für Preisvergleiche auf.

Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass ein Auto-Selbstimport unter 2.000 Euro Ersparnis meist ineffizient, wenn nicht sogar ein Verlustgeschäft ist. Anders liegt der Fall beim Kauf von elektronischen Geräten. Diese sind oft im Ausland billiger zu haben, wobei aber mögliche Gewährleistungen und Servicemöglichkeiten mit berücksichtigt werden müssen (siehe Tipps). Hilfestellung bietet der Ratgeber auch in Sachen Flugreisen. Nachdem inzwischen Billigfluglinien den Himmel erobern, wird erläutert, unter welchen Umständen sich solche Flüge lohnen.

Zu guter letzt kann das Buch sogar die Rettung in letzter Minute sein. Dann etwa, wenn beim grenzenlosen Einkaufen schon etwas daneben gegangen ist. Rechtsexperten sagen, wie man seine Rechte im Nachhinein geltend macht und an welche Service-Stellen sich Geschädigte wenden können.

Tipps für den Einkauf im Ausland

1.Vor der Reise informieren, etwa bei der Europäischen Verbraucherberatung Wien

2. Auf Preisdifferenzen achten, denn viele Artikel sind letztendlich zu Hause billiger zu haben.

3. Mehr noch als zu Hause auf Qualität und Marken achten

4. Auf unterschiedliche Ausstattungsunterschiede, Normen und Standards achten; "Gold" wird etwa woanders oft salopper definiert als in Österreich.

5. "Internationale Garantien" sind weder mit "Gewährleistung" noch mit einer "Hersteller-Garantie zu verwechseln.

6. Das mögliche Fehlen von Servicemöglichkeiten in Österreich mitberücksichtigen.

7. Transport- und Versandkosten sowie Steuern und Einfuhrzölle (aus Nicht-EU-Ländern) bedenken