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Einschnitte müssen wohlüberlegt sein

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Der Skisport sucht neue Wege, will sich einen moderneren Anstrich geben und ein jüngeres Publikum anziehen. So werden die Fahrer in den Speed-Bewerben der kommenden WM in St. Moritz mit Transpondern unterwegs sein, die den Zuschauern in Echtzeit Informationen über die Beschleunigung, die Zeit, die die Athleten in der Luft verbringen und anderes liefern. Das verriet Markus Walder, Renndirektor des internationalen Skiverbandes FIS, weniger als zwei Wochen vor dem Auftakt der Weltcup-Saison in Sölden in einem Interview auf der Verbandshomepage. Dass der Skisport, dem bisweilen ein angestaubtes Image anhaftet und der Zuschauer mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren anzieht, die Möglichkeiten der Technisierung nützen will, um mehr Interesse bei der Computergeneration zu kreieren, ist nur konsequent.

Bei anderen Neuerungen, die derzeit geprüft werden, sollte man aber vorsichtig sein. So könnten künftig etwa vermehrt kürzere Abfahrten in zwei Durchgängen ausgetragen werden, um auch Veranstalter mit weniger anspruchsvollen Strecken, die nicht alle Kriterien wie Länge oder Höhendifferenz erfüllen, zum Zug kommen zu lassen.

Gleichzeitig betonte Walder, die klassischen Abfahrten wie Kitzbühel oder Wengen sollten von eventuellen Änderungen unberührt bleiben, und das Produkt müsse einfach und verständlich sein. Neue Formate - zusätzlich zu den alten - machen ihn aber eher komplizierter. Und wer wäre am Ende der Saison der perfekte Abfahrer - einer, der die klassischen Strecken beherrscht oder einer, auf den neue Regeln zugeschnitten wären? Die FIS sollte sich genau überlegen, welche Einschnitte sie dem Sport und dessen Konsumenten zumutet.