Die letzte Märzwoche stand an der Wiener Börse eindeutig im Zeichen der Kursentwicklung einzelner Titel. Die absoluten Highlights waren die Erstnotierung des Internet-Sportwettenanbieters | BETandWlN und die Wiederentdeckung des Chipherstellers Austria Mikro Systeme (AMS).
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Der heimische Aktienmarkt startete in die letzte Märzwoche zunächst leicht freundlich, in der Folge drehte allerdings auch Wien unter dem Druck der schwachen internationalen Börsen leicht
ins Minus. Relativ turbulent verlaufen ist wieder einmal der letzten Tag der Woche. Nachdem am Vormittag der Abwärtstrend zunächst fortgesetzt wurde und sich bereits ein deutliches Minus abzeichnete,
drehte der Markt am Nachmittag und brachte mit einer Schlußrally noch ein schönes Tagesplus zustande. Über die gesamte Woche gesehen lag der Leitindex ATX geringfügig über dem Vorwochenschluss.
Die Erwartungen voll und ganz erfüllt hat der Börsenneuling BETandWlN, der durch die Bekanntgabe dreier strategischer Partner zusätzlich Schubkraft erhalten hat. Die im Specialist Market (B-Segment)
notierte Aktie legte einen fulminanten Start hin. Der Aktienkurs des virtuellen Sportwettenbüros stieg vom Ausgabepreis von 13,50 Euro um mehr als das Doppelte bis auf 30 Euro und schloss am ersten
Börsentag mit 22,75 Euro um fast 70% fester. Die erste Börsenwoche konnte mit 31,50 Euro beendet werden, was gegenüber dem Ausgabepreis ein beachtliches Plus von 133% bedeutet. Das zweite Highlight
der abgelaufenen Börsenwoche war das beeindruckende Comeback der AMS. Dem steirischen Chiphersteller hat eine Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank auf die Sprünge geholfen, der Titel legte um 37,8%
zu.
Der Fließhandelsindex ATX beendete die letzte Märzwoche mit 1.130,07 Punkten, was gegenüber der Vorwoche einen leichten Anstieg um 0,2% bedeutet. Der alle Aktien umfassende WBI wurde mit 480,60
Zählern praktisch auf dem gleichen Niveau wie am Ende der Vorwoche (480,49) errechnet. Der Wiener Aktienmarkt hat sich jedenfalls besser geschlagen als die europäischen Börsen, die durchwegs Verluste
hinnehmen mussten; der DAX etwa ist im Wochenabstand um 4,2% zurückgegangen.
Von den ATX-Werten erfreuten sich neben AMS auch Böhler-Uddeholm und AUA reger Nachfrage. Deutlich zulegen konnten auch Flughafen (+6,2%) und EVN (+3,7%). Abgesehen von Libro (-10,5%) hielten sich
die Kursrückgänge meist in Grenzen. Mayr-Melnhof gaben um 4,5% nach, OMV um 3,9%, Erste Bank um 3,6%.
Im B-Segment wurde alles vom Kursfeuerwerk der BETandWlN überstrahlt. Beachtliche Kursanstiege verzeichneten allerdings auch Do & Co (+10,1%), Jenbacher (+9,7%) und Palfinger (+9,7%). Demgegenüber
gingen nur CyberTron (-10,9%) und Constantia-Verpackungen (-4,2%) stärker zurück. Bei den im C-Markt notierten kleineren Werten konnten sich die Vogel & Noot Kapitalanteilscheine (+18,5%) sowie Meinl
International (11,5%), Viso-Data (+11,3%) und Schlumberger Stamm (+11,2%) deutlich verbessern. Einen massiven Kurseinbruch erlitten die Stammaktien der Messer igm mit minus 43,8%. Der sehr volatile
BF-Börsegenussscheinfonds verlor 10,5%.
Die an den Wachstumsbörsen Easdaq und Neuer Markt notierten österreichischen Aktien wurden teilweise vom allgemeinen Rückgang mit nach unten gezogen. Adcon bröckelten um 21,7% und YLine um 17,3% ab.
Positiv abheben konnten sich hingegen Sanochemia mit einem Anstieg um 19,2%. Der Börsenneuling Kretztechnik schloss die erste Woche mit einem Plus von 7% über dem Ausgabepreis.