Ab 25. Oktober gibt es Betriebsversammlungen in Wien und Innsbruck. Vorerst keine Auswirkungen auf Fahrgäste.
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Der Kampf um die Gehaltserhöhungen spitzt sich bei den Eisenbahnern zu. Fix sind, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Vida am Montag, bestätigte, dass an zwei Standorten in der Bundeshauptstadt sowie in der Zentrale der Innsbrucker Verkehrsbetriebe Betriebsversammlungen stattfinden werden. Diese sind der Auftakt für österreichische gewerkschaftliche Maßnahmen in Form von Betriebsversammlungen. Bei diesen werden die Mitarbeiter informiert. Auswirkungen auf die Fahrgäste können zwar in Wien und Innsbruck nicht völlig ausgeschlossen werden, es dürfte vorerst aber nicht dazu kommen, schließlich betreffen die Betriebsversammlungen vorerst das Verwaltungspersonal.
Die Arbeitgebervertreter mit Chefverhandler Thomas Scheiber haben bisher eine Erhöhung der Gehälter um 7 Prozent angeboten. Für 3. November wurde ein weiterer Verhandlungstermin vorgeschlagen. Den von Gerhard Tauchner angeführten Kollektivvertragsverhandlern geht das zu langsam. Die Gewerkschaft fordern eine Erhöhung um 500 Euro brutto bei allen Gehältern, was laut Arbeitgebervertretung auf fast 18 Prozent mehr Lohn hinausliefe.
Angesichts der verhärteten Fronten erhöht die Gewerkschaft jetzt die Schlagzahl. In Wien kommt es am Dienstag zwischen 13 und 14 Uhr zu den Betriebsversammlungen in der Unternehmenszentrale der ÖBB am Hauptbahnhof sowie in der Infrastrukturzentrale am Praterstern, in Innsbruck in der Zentrale der Verkehrsbetriebe. Dabei soll es aber nicht bleiben. Denn nach Allerheiligen werden die Betriebsversammlungen von 2. November bis zum 7. November in allen Bundesländern fortgesetzt und ausgeweitet. Dann können auch Beeinträchtigungen des Zugsverkehrs nicht ausgeschlossen werden, was laut Gewerkschaft auch davon abhängt, wie stark die Beteiligung der gut organisierten Eisenbahner tatsächlich ausfällt.
Harte Fronten wegen der 500-Euro-Forderung
Für Gewerkschafter Tauchner geht es bei der heurigen Gehaltsrunde auch um einen größeren Zusammenhang. "Wie sollen die Bahnen Teil der Lösung der Klimakrise sein, wenn die Arbeitsplätze nicht auch hinsichtlich des Einkommens attraktiv sind?", meint der Chefverhandler. So suchen etwa die ÖBB dringend Zugbegleiter. Gerade für niedrige Einkommen müssten die Weichen mit einem Fixbetrag für eine Lösung, die gerecht sei und auch die Kaufkraft absichere, gestellt werden.
Arbeitgebervertreter Scheiber findet die Ausgangslage für weitere Gespräche schwierig, wenn die Eisenbahnervertreter bei der Forderung nach einer Erhöhung um 500 Euro brutto mehr bleiben sollten. Eine Anhebung in dieser Höhe sei für die Branche schlicht unfinanzierbar und "schlichtweg unrealistisch", argumentiert Scheiber.
Im Vorjahr kam es nach der fünften Verhandlungsrunde zu einer Einigung. Nach dieser wurden die Gehälter mit 1. November 2021 für die Eisenbahner um 3,7 Prozent angehoben. Die Gehaltsregelung läuft bis 30. November dieses Jahres. Für Lehrlinge gab es einen Zweijahresabschluss, der für technische Lehrberuf ab 1. Dezember 2021 eine Lohnerhöhung um 22 Prozent auf 800 Euro im ersten Lehrjahr brachte, im kaufmännischen Bereichen waren es mit 700 Euro im ersten Lehrjahr plus 25 Prozent.