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Elchtest im Kinderzimmer

Von Gerald Schmickl

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Wie sich die Bilder gleichen: Beim Starmania-Finale heute, Freitagabend, steht wiederum - wie schon bei Staffel 1 im Vorjahr - ein überzeugendes Mädchen (Verena) zwei bläss-

lichen Burschen (Armin, Marcel) gegenüber. Gewinnen wird voraussichtlich einer der beiden Sängerknaben, da die (meist halbwüchsigen) Mädels die eifrigeren "Voterinnen" sind - und die Jungs bevorzugen. (Ein internationaler Trend bei diesem Format.) Aber Verena, die das Zeug zu einer akzeptablen Rock-Röhre hat, kann sich trösten: Die in der ersten Folge überragende Christl musste sich im Finale auch dem Faserschmeichler Michael geschlagen geben - und machte danach doch eine tolle Karriere (während der siegreiche "Tschuggi" in leeren Sälen sang). Verena könnte Ähnliches gelingen, während der dauergrinsende Armin (mein Tipp für heute Abend) bestenfalls als Poster in Kinderzimmern enden wird.

Die so genannte "neue Generation" war deutlich schwächer als die "alte", wobei viele gute Kandidaten diesmal vorzeitig ausschieden. Auch das Format hat sich abgenutzt, trotzdem war es vom ORF richtig, eine zweite Staffel zu bringen. Die Quoten bei den jungen Sehern haben gestimmt - eine wichtige Zielgruppe. Juror Hannes Eder, der außer der Macht des strengen Wortes ja keinerlei Verfügungsgewalt hatte (was man manchmal bedauerte), war ein Gewinn, da er oftmals ungeniert aussprach, was man zu Hause vor dem Bildschirm dachte (etwa, dass Finalist Marcel einem "angefahrenen Elch" gleicht). Und über Arabella Kiesbauer lasse ich - trotz enervierenden Turbosprechs und Glitzerstyling - trotzdem nichts kommen. Sie hält die Show als Einzige wirklich zusammen.