Sieben Firmen haben laut KSV1870 rund 8,9 Millionen Euro Schulden – 141 Mitarbeiter betroffen.
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Wiener Neustadt/Steyr. Die Elektrohandels-Unternehmensgruppe Stöhr mit Zentrale in Wiener Neustadt ist laut Alexander Klikovits vom KSV1870 in die Insolvenz geschlittert. 141 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Die Stöhr Holding GmbH hat laut KSV1870 die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt, alle anderen sechs Unternehmen Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Dazu gehören: die Service-Center Stöhr GmbH in Eisenstadt, die Stöhr GmbH in Neunkirchen, das Elektrounternehmen Ing. Gstöttner GmbH in Steyr, die Stöhr electronic Service GmbH und Repairfit electronic service GmbH in Wr. Neustadt sowie die Josef Kriegsauer GmbH in 8230 Hartberg. Den Gläubigern wird jeweils eine Quote von 20 Prozent angeboten.
"Die Verfahren sind offiziell noch nicht eröffnet, das Landesgericht Wiener Neustadt prüft derzeit die Insolvenzanträge", weiß Insolvenzexperte Klikovits. "Die Firmengruppe Stöhr befasst sich mit dem Elektroeinzelhandel, Elektroinstallationen und dem Reparaturservice für Elektrogeräte."
Die Stöhr Holding GmbH hält an den anderen Gesellschaften hundert Prozent des Stammkapitals, mit Ausnahme der Stöhr GmbH, an der die Stöhr Holding GmbH zu 99 Prozent beteiligt ist und Ing. Manfred Mitterhuber mit einem Prozent.
Die Gesamtpassiva der Firmengruppe betragen laut KSV1870 rund 8,9 Millionen Euro "jedoch wird erst zu prüfen sein, in welchem Umfang in dieser Summe allenfalls Verbindlichkeiten enthalten sind, für welche die Unternehmen solidarisch haften."
Fehlentscheidung bei Firmenkauf
"Welche Umstände zur Insolvenz der Firmengruppe geführt haben, wird nunmehr zu klären sein", meint Klikovits. "Ingenieur Manfred Mitterhuber hatte sich bereits vor einigen Jahren altersbedingt aus der Geschäftsführung zurückgezogen." Die Geschäftsführung wurde daraufhin vom langjährigen Mitarbeiter Robert Thoma übernommen, der am 20. April 2012 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte. Als eine mögliche Insolvenzursache wird seitens der Unternehmensgruppe angegeben, dass die im Herbst 2011 getroffene Entscheidung, die Elektrounternehmen Ing. Gstöttner GmbH zu kaufen und in die Firmengruppe zu integrieren, eine Fehlentscheidung war.