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Elektroschock statt Todesschuss

Von Jörg Berendsmeier

Politik

Lähmende "Taser gun" statt gezielter Todesschüsse: Den möglichen Rucksackbomber Yasin Hassan Omar haben die Anti-Terror-Spezialisten beim Zugriff in Birmingham mit einer Elektroschock-Pistole aus dem Verkehr gezogen.


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Vergangenen Freitag hatten Polizisten bei der Fahndung nach den Attentätern von London den völlig unschuldigen Brasilianer Jean Charles de Menezes mit acht gezielten Todesschüssen niedergestreckt - und dafür harsche Kritik einstecken müssen.

Ob die harte Linie von Scotland Yard im Einsatz von Schusswaffen gegen mögliche Selbstmordattentäter nun aufgeweicht wurde, ist fraglich. Seit dem Jahr 2003 können britische Polizisten bei der Verbrecherjagd den so genannten Taser benutzen. Er setzt Angreifer mit 50.000 Volt starken Stromstößen außer Gefecht. Aus diesen Elektroimpulswaffen werden kleine, mit Widerhaken ausgestattete Nadeln bis zu sieben Meter weit geschossen. Sie sind mit stromführenden Drähten verbunden und durchdringen Kleidung bis zu einer Stärke von zwei Zentimetern.

Menschenrechtsorganisationen äußerten mehrfach ihre Besorgnis über die aus den USA importierten Waffen. In Amerika sollen mit den Tasern nach Berichten schon etwa 100 Menschen getötet worden sein. dpa