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Wien - Militärmachthaber General Robert Guei hat am vergangenen Donnerstag in Abijan wegen Meinungsverschiedenheiten über die neue Verfassung die nach dem Putsch vom Dezember gebildete Übergangsregierung aufgelöst.
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Ein Sprecher Gueis teilte in Abidjan mit, der Präsident der Elfenbeinküste berate jetzt über die Bildung einer neuen Regierung. Guei, der am Heiligenabend des Vorjahres in einem Staatsstreich die Macht an sich gerissen und sich anschließend zum Nachfolger von Präsident Henri Konan Bédié ausgerufen hatte, plant, den neuen Verfassungsentwurf am 23. Juli dem Volk zur Abstimmung vorzulegen. Kritik an dem Entwurf war von der RDR gekommen, einer Partei, die drei Minister im nun aufgelösten Kabinett hatte.
Der frühere Ministerpräsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, der der RDR angehört, kritisierte, dass er nach dem Verfassungsentwurf nicht für das Präsidentenamt kandidieren könne. Guei, der offenbar selbst für die Präsidentenwahlen kandidieren will, hat die Wahl für den 17. September angesetzt.
Die neue Regierung soll 24 Minister haben. Zwei Minister mehr als die frühere, die letzten Jänner gebildet worden war. Ein Drittel der Mitglieder des neuen Kabinetts gehört der Armee an. Guei selbst hat sich zum Verteidigungsminister ernannt.