Zum Hauptinhalt springen

"Elga darf kein Datenfriedhof werden"

Von Von Brigitte Pechar

Politik

Gesundheitsökonom Thomas Czypionka fordert Datenzusammenfassung durch Arzt des Vertrauens.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

<!--
[if gte mso 9]><![endif]
--><!--
[if gte mso 9]><![endif]
--><!--
[if gte mso 9]><![endif]
--><!--
[if gte mso 10]><![endif]
-->

Wien. Sehr erfreut darüber, dass es eine grundsätzliche
Einigung über die Elektronische Gesundheitsakte Elga gibt, zeigte sich Thomas
Czypionka, Gesundheitsökonom am Institut für höhere Studien (IHS), im Gespräch
mit der "Wiener Zeitung".
<p class="MsoNormal">Es sei völlig klar, dass Österreich mehr Effizienz im
System – zielgerichtet auf die Patienten - brauche. Ein zentraler Punkt sei
aber, dass aus Elga kein Datenfriedhof wird. Denn 300 Befunde oder mehr, die
sich im Laufe des Lebens dort ansammeln würden, könne kein Arzt überblicken. Es
sei daher zwingend für die Sinnhaftigkeit des Systems, dass eine
Metainformation damit verbunden wird. Diese Metainformation könnte der Arzt des
Vertrauens oder der Hausarzt geben. Dieser begleite den Patienten und könne
entsprechende Informationen zusammenfassen und Links erstellen.

"Der Hausarzt
als Drehscheibe, der verwaltet und sammelt und einen Dekurs – eine
Krankengeschichte – verfasst." So müsse zum Beispiel ein Hautarzt nicht über
sämtliche Diagnosen Bescheid wissen, aber dass der Patient Diabetiker sei, wäre
eine wichtige Information. Daher sollte der Hautarzt einfach zu der
diesbezüglichen Information kommen. Jeder Facharzt sollte sich über einen
Hyperlink seine Informationen holen können. "Wenn das nicht passiert, wird Elga
ein sehr teurer Datenfriedhof", sagte Czypionka.

Ein  Negativbeispiel
dafür sei England, wo das elektronische System ein Riesenfinanzloch aufgerissen
habe, aber medizinisch betrachtet nichts bringe. Positive internationale
Beispiele seien Dänemark oder Australien.