Ein Kind auf sein späteres Leben gut vorzubereiten, gehört zu den erfüllendsten und zu den anstrengendsten Tätigkeiten. Und ohne Zweifel schwieriger als jede berufliche "Herausforderung". Für letztere gibt es Lehrausbildungen, Studien, Postgraduates, Seminare. Eltern stehen meist recht unvorbereitet vor einer Aufgabe, die täglich neue Fragen aufwirft - ohne die Möglichkeit, ein klärendes Gespräch mit dem Chef zu suchen, sich karenzieren zu lassen oder zu kündigen.
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Das Ö1-"Radiokolleg" dieser Woche nahm sich dieser Thematik sehr einfühlsam an. Die Tipps klangen vertraut: Loben, Grenzen setzen, respektvoller Umgang und vieles mehr. All das wird gerne mit dem Satz abgetan: "Klingt ja in der Theorie sehr gut, aber die Praxis sieht anders aus." Stimmt nicht, die Praxis sieht haargenau so aus. Nur ist etwa die Einsicht, dass Kinder Respekt verdienen, eine ziemlich neue und zu vielen Eltern, Lehrern und sonst mit jungen Menschen Befassten noch nicht durchgedrungen.