Die Chancen für die österreichischen Exporteure liegen außerhalb Europas.
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Wien. "Entweder man geht in Emerging Markets oder man verliert sie", meint Karl Hartleb von der Abteilung Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich. Derzeit gehen 80 Prozent der österreichischen Exporte in den europäischen Raum. Doch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld Europas werden außereuropäische Länder als Handelspartner und Zielländer für Exporte immer interessanter. Unternehmen exportieren zunehmend in die sogenannten Emerging Markets, gemeint sind damit Entwicklungs- und Schwellenländer.
Auch Österreich kann mit Branchen wie Infrastruktur, Umwelttechnologie, Wasser(-Management), Gesundheit und Bildung in diesen Regionen punkten. Im Vorjahr stiegen die österreichischen Exporte um 11,3 Prozent auf 121,8 Milliarden Euro. Der Anteil der Emerging Markets an diesen Exporten betrug 16,7 Milliarden Euro, das sind 13,7 Prozent. Seit 2000, damals waren es noch sieben Prozent, haben sich die Exporte in Emerging Markets also fast verdoppelt. Bis 2020 soll der Anteil laut Hartleb 20 Prozent betragen.
Besonders die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) stehen im Mittelpunkt. "Die Dynamik hat in diesen Ländern extrem zugenommen", weiß auch Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB). Die EIB plant eine Kapitalerhöhung um 10 auf etwa 54 Milliarden Euro bis Jahresende. Die EIB wolle in den nächsten Jahren den Export in Entwicklungsländer und Schwellenländer stärker unterstützen. Das Bruttoinlandsprodukt, so Molterer, werde sich in diesen Ländern für 2013 um sechs Prozent vergrößern. Aufgrund fortschreitender Industrialisierung, Ausbau von Infrastruktur und steigendem Binnenkonsum gelten die Länder in den Emerging Markets als neue Motoren der Weltwirtschaft. Neben den BRIC-Staaten sieht Goldman Sachs-Chef Jim O’Neill nun auch die Zeit gekommen, um in die MIST-Staaten zu investieren. Dabei handelt es sich um Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei.