Mitglieder müssen erst Systemsicherheit erhöhen. | Brüssel. Länger als geplant bleibt der Spotmarkt des Europäischen Emissionshandelssystems (ETS) offline. Denn bis Mittwochabend hat die EU-Kommission offenbar noch keine einzige Anfrage um Freigabe eines der nationalen IT-Systeme für die Abwicklung des ETS erhalten. Dafür müssen die nationalen Behörden in Brüssel melden, dass die erst Montag neu vereinbarten höheren Sicherheitsstandards erfüllt seien.
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Die ersten Briefe erwarte die Kommission "in den nächsten Tagen", teilte sie am Mittwoch mit. Vom Zeitpunkt des Eintreffens dauert es weitere 24 Stunden, bis der Handel wieder aufgenommen werden kann. Die ersten Länder könnten eventuell noch diese Woche wieder online gehen, hieß es. Als Beispiel für ein besonders weitentwickeltes und sicheres System wurde Deutschland genannt. Auf Wunsch der beteiligten Unternehmen gehe aber Sicherheit vor Geschwindigkeit.
Welche Sicherheitsanforderungen vereinbart wurden, wollten Experten nicht verraten, um Hackern keine Vorlagen für weitere Angriffe zu liefern. Im Wesentlichen gehe es um mehrstufige Anmeldeverfahren mit wechselnden Codes ähnlich wie beim Netbanking.
Vom Netz genommen hat die Kommission das System vor gut einer Woche, als innerhalb kürzester Zeit Verschmutzungsrechte im Wert von rund 28 Millionen Euro gestohlen und verkauft worden waren. Der Schaden in Österreich soll rund 7,5 Millionen Euro betragen haben. Betroffen von der Handelssperre ist nur der Spotmarkt, der 20 Prozent des ETS ausmacht. Der Handel mit Terminkontrakten läuft ungehindert weiter.