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Emoji-Drama ohne Lama

Von Christina Böck

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Das sollte einem auch zu denken geben. In der Hitliste der beliebtesten Emojis findet sich das Peace-Zeichen nur auf Platz 48. Nur der schnarchende Smiley und das rätselhafte Lachgesicht mit den angepappten Stummelhänden sind noch unbeliebter. Da ist es ein Trost, dass das Pistolen-Emoji es nicht einmal in die Top 50 geschafft hat. Vielleicht aber, weil es nur noch eine Spritzpistole ist und damit eh auch ein Peace-Zeichen in knallgrüner Revolverform. Sei’s drum. Tatsache ist:
Es gibt schon sehr viele von den Symbolbildchen, die unsere digitale Kommunikation verkürzen. Und bald sind es wieder um 70 mehr. Apple hat diese Woche Zuwachs angekündigt. Unter anderem wird wieder an der Diversitätsschraube gedreht. Der sind bereits der Meerjungmann und die Weihnachtsfrau zu verdanken. Schon länger kann man aus verschiedenen Hautfarben wählen, nun wurde auch das Haarfarbenspektrum erweitert. Endlich werden Menschen, die keine Farah-Fawcett-Föhnwelle haben, nicht mehr diskriminiert: Es gibt nun gelockte Figürchen und auch rothaarige. Dass man mit dem Zu-gut-Meinen auch ins unfreiwillig Komische schlittern kann, zeigen die dunkelhäutigen Gesichter mit der Kupfermähne.

Den wahren Trends wackeln die Emojis freilich wieder hinterher. Nun gibt es zwar ein Schnurrbart-Gesicht (nur männlich!), aber noch immer keines mit Vollbart. Und die neue Emoji-Menagerie ist der totale Verhau. Keine Spur von den aktuellen It-Tieren Lama und Otter. Stattdessen Känguru und Papagei. Das ist so 2017.