Zwischen Hans-Peter Martin und seiner Kollegin Karin Resetarits ist es endgültig zum Bruch gekommen. Er versuche sie bei den liberalen Abgeordneten zu diffamieren, deren Fraktion sie beitreten will. Ihre Anwälte prüfen indes die Rechtmäßigkeit der Bürgerliste als Partei. Das könnte Martin im schlimmsten Fall knapp 1,5 Mio. Euro kosten.
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Nächste Woche will Resetarits den Antrag zur Aufnahme in die liberale Fraktion des Europäischen Parlaments stellen. Doch Martin versuche sie dort mit "perfiden" Mitteln zu diskreditieren, erklärte die Europaabgeordnete am Freitag der "Wiener Zeitung ". Erst hatte der Bürgerlistenführer seiner Kollegin per " News " vorgeworfen, ihre Spesen nicht veröffentlichen zu wollen. Jetzt zitiert ihn die Illustrierte, ihre 45.000 Euro Wahlkampfkosten würden auf unfundierten Belegen beruhen. "Mit diesen Artikeln geht er dann zu liberalen Abgeordneten, die ihn noch nicht so kennen", beklagt sich Resetarits. "Er arbeitet an meiner kompletten Vernichtung."
Obwohl es ihr grundsätzlich widerstrebe, sei "die Zeit gekommen, wo ich zurückschlagen muss". Deshalb überprüfen ihre Anwälte, ob es sich bei der Bürgerliste - deren Strukturen undurchsichtig seien - überhaupt um eine Partei entsprechend dem österreichischen Gesetz handelt. Falls dies nicht zutreffe, habe Martin etwa 1,5 Mio. Euro Steuergeld zu unrecht für seinen Wahlkampf kassiert.
Die Rechnungen der von ihr beanspruchten 45.000 Euro stammen laut "News " von der Firma ihres Lebensgefährten Kurt Köpruner. Das Unternehmen sei im Wahlkampf eingesprungen, nachdem Martins einziger Mitarbeiter das Handtuch geworfen hatte, erläutert Resetarits. Es handle sich um reinen Ersatz von Kosten, die auf eigenes Risiko vorfinanziert worden seien. Auch das werde auf dem Gerichtsweg besprochen.
Mit Martin wolle sie nichts mehr zu tun haben. Er habe sie mit seinem Verhalten "persönlich zutiefst verletzt". Mit dem Liberalen-Chef Watson sei sie jedoch in ständigem Kontakt. Falls sein Angebot, sie aufzunehmen, weiter gelte, bleibe es bei nächster Woche, sagt Resetarits.