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Ende des "Alpendollars" naht

Von Michael Schmölzer

Europaarchiv

Ab 1. Jänner 2002 wird es wirklich ernst mit der Einführung des Euro. Das heurige Jahr wird vor allem von den Vorbereitungen hinsichtlich des finanzpolitischen Großereignisses gekennzeichnet sein. Verantwortung für diese Übergangsphase auf EU-Ebene wird Belgien übernehmen, das seit dem 1. Jänner den Vorsitz in der Gruppe der zwölf Euro-Länder inne- hat. Erste wichtige Agenda: Anfang Jänner wird Griechenland als neues Mitglied der Euro-Gruppe aufgenommen.


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Die Rechnung für die Silvesterfeierlichkeiten 2001 haben Herr und Frau Österreicher noch mit dem guten alten Schilling beglichen, ab dem Neujahr 2002 wird es dann aber ernst mit dem Euro.

Der von vielen geliebte "Alpendollar" wird im Laufe des nächsten Jahres schrittweise der neuen EU-Währung weichen müssen - eine enorme logistische Herausforderung für die Banken und Unternehmen. Allein für die österreichische Bevölkerung müssen für den Erstbedarf bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur 340 Millionen Euro-Banknoten und 1,5 Milliarden Euro-Münzen bereitstehen, sondern auch in einem relativ kurzen Zeitraum 470 Millionen Stück Schilling-Banknoten und rund 3 Milliarden Stück Schilling-Scheidemünzen eingezogen werden.

Zur Veranschaulichung dieser Zahlen: Das Gesamtgewicht der bis ersten Jänner bereitgestellten österreichischen Euro- Münzen wird 7.500 Tonnen betragen. Das entspricht dem Gewicht des Pariser Eiffelturmes.

Euro-Fahrplan

Der Fahrplan der EU zur Währungsumstellung sieht folgendes vor: Bis zum Sommer 2001 wollen die Österreichische Nationalbank und die Europäische Zentralbank die Bevölkerung über die Einführung des Euro-Bargeldes vorinformiert haben. Ab 1. September 2001 beginnt dann die Vorverteilung des Euro-Bargeldes an Unternehmen und Kreditinstitute. Mit dem 15. Dezember 2001 kann sich auch der Konsument seine ersten Euros holen. Es werden an Bank- und Postschaltern sogenannte "Startpakete" im Wert von 14,54 Euro verteilt werden. Ab dem 1. Jänner 2002 ist es dann endgültig so weit: Euro-Bargeld für alle. Bis 1. März 2002 gilt der Schilling neben dem Euro noch als legitimes Zahlungsmittel, danach kann man seine Schillingscheine bei der Österreichischen Nationalbank umtauschen. Aber Vorsicht: Am 31. März 2002 endet die Möglichkeit der kostenlosen Tauschmöglichkeit.

Bestens gerüstet

Österreich ist jedenfalls für den bevorstehenden Währungswechsel bestens gerüstet. Laut einer Umfrage des Kreditschutzverbandes (KSV) könnte bereits in 45 Prozent der Betrieben die gemeinsame Währung sofort eingeführt werden. Damit nehmen Österreichs Betriebe europaweit eine Spitzenstellung ein. Anders die Stimmung unter der österreichischen Bevölkerung. Aus der gleichen Studie geht hervor, dass nur knapp die Hälfte der Österreicher für die Umstellung sind.