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Endlich der Einkehrschwung

Von Alexander Strecha

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Rechtzeitig mit den ersten Frühlingstemperaturen müssen Österreichs Asse auf zwei Brettern ebendiese endgültig in den Skistall stellen. Auch die sportinteressierten TV-Zuseher dürfen ihren Einkehrschwung in Richtung Fußball-Meisterschaft genießen. Wenngleich die Kristallkugeln von Maier, Eberharter, Götschl und Schönfelder glänzen, so stellt sich nicht alles als golden dar. Selbst für Journalisten wird solch eine Skisaison mitunter zum Oberschenkel schmerzenden Spektakel, geht einem gegen Ende ob der inflationären Rennen, Rechnereien und Verschiebungen die Luft aus.

Da pfeifen, frei nach Armin Assinger, die Komantschen schon aus dem letzten Loch. Der ORF hegt und pflegt sein Vorzeigeprodukt Ski-Weltcup, weil er schon über Jahre hindurch fast ausschließlich heimische Skierfolge bejubeln kann. Wären da nicht eine Anja Pärson oder die US-Boys Bode Miller und Daron Rahlves, man wäre versucht, von rotweißroten Meisterschaften mit ausländischer Beteiligung zu sprechen. Gigantische 17.027 Punkte fuhren unsere Wedelkünstler nach Hause, die nächstbeste Nation, Italien, kam gerade einmal auf 4.961. Skifahren ist ein alpiner Sport, ergo auch geografisch auf diese Region großteils beschränkt. Des Österreichers Lieblingssport neben Fußball, international aber oft nur eine Randnotiz wert. Diese Tatsache sollte sich vor allem der ORF stets vor Augen halten, bevor er wieder sämtliche Trainingsläufe überträgt und bei Schneefall und Nebel und drohenden Absagen immer live im Bild ist.