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Endlich eine gute Nachricht

Von Christina Böck

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"In der Zeitung stehn nur grausliche Sachen. Die les ich nimmer." Diesen kategorischen Eskapismus, wahlweise natürlich auch auf die Fernsehnachrichten angewandt, kennt man eigentlich von älteren Semestern, vorzugsweise aus bildungsfernen Schichten. Eine deutsche Studie hat nun festgestellt, dass diese Einstellung mitnichten eine Resignation des Alters ist. Jugendliche und junge Erwachsene wünschen sich nämlich weniger negative Nachrichten.

Ja, möchte man da sagen, wer wünscht sich das nicht. Aber das Leben und die Weltpolitik sind nun einmal kein Ponyhof. Aber so undifferenziert ist der Wunsch der sogenannten Millennial-Generation, also jener Menschen, die von 1980 bis in die frühen 2000er geboren wurden, wieder nicht. Sie wünschen sich nicht einfach mehr Happy-Peppi-News, sondern möchten von den Medien auch Lösungsansätze geboten bekommen.

Diese Generation besteht aus sogenannten Digital Natives, die also bereits mit dem Internet aufgewachsen sind. Deswegen erreichen Zeitungsinhalte diese Leser auch praktisch ausschließlich in digitaler Form, wie die Studie herausfand. Sie legen aber durchaus Wert auf diese Artikel, weil sie ihnen mehr Glaubwürdigkeit zumessen.

Für den ernsthaften Journalismus ist das schon ein kleiner Triumph, wenn junge Leser zumindest noch daran glauben, dass ordentlich recherchierte Artikel mehr wert sind als schnellgeschossene Facebook- und Twitter-Schwurbeleien. Von denen ja im Normalfall bekanntlich so gar keine Lösungsansätze zu erwarten sind. Nur die ewige Eskalationsspirale.