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Endlich, eine Strategie

Von David Ignatius

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Der Autor war Chefredakteur der "International Herald Tribune". Seine Kolumne erscheint auch in der "Washington Post".

Mit militärischem Druck auf Syrien wollen die USA Assad zwingen, einen politischen Prozess zuzulassen.


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Nach mehreren Jahren voller Fehler formen die USA und ihre Verbündeten endlich eine Strategie, den Islamischen Staat (IS) in Syrien militärisch zu bekämpfen, auch wenn sie weiter an einer politischen Einigung mit Damaskus arbeiten. Der syrische Alptraum ist lang noch nicht vorüber. Die Unterstützer von Präsident Assad halten weiter daran fest, dass das Regime die Unruhen überleben wird. Die größte Änderung ist die US-türkische Einigung auf einen Plan, die syrische Grenze zu schließen, mit einer breiten Sicherheitszone, die vorwiegend von türkischen Truppen kontrolliert wird. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass dadurch die Versorgung von Raqqa, der "Hauptstadt" des IS, unterbrochen wird, während türkische und US-Kampfjets die IS-Kämpfer von Luftwaffenstützpunkten in der Türkei aus unter Beschuss nehmen. Das Grenzgebiet östlich des Euphrat, rund um Kobane, ist bereits von syrischen Kurden der YPG-Miliz geräumt worden, unterstützt von US-Luftangriffen.

Die USA haben Syrien gewarnt, dass sie jeden Angriff auf die Streitkräfte, die sich dort für die Offensive auf den IS versammeln, zurückschlagen werden. Es handelt sich um keine offizielle Flugverbotszone, aber es könnte eine werden, sollte Assads Luftwaffe angreifen. Trotz türkischer Einwände wollen die USA den YPG-Kämpfern weiter Unterstützung aus der Luft zukommen lassen, wenn sie benötigt wird. Die USA betrachten die YPG als wichtigen Alliierten, trotz politischer Verbindungen zur radikalen PKK, die Ankara zerstören möchte.

Ein Bodenangriff auf Raqqa kann erst in Monaten stattfinden. Die USA mobilisieren eine lokale Stammestruppe aus syrischen Kurden, Arabern und Turkmenen, die den Nordosten Syriens mit Unterstützung aus der Luft durch die USA und die Koalition befreien könnte. Im Moment haben die USA keine Pläne, Sonderkommandos zu den Bodentruppen zu entsenden.

Zusätzlich gehen die Bemühungen der USA weiter, wenn auch langsam, syrische Terrorabwehrstreitkräfte auszubilden. An der südlichen Front, entlang der syrisch-jordanischen Grenze, steigt ebenfalls der Druck. Hier wurden syrische Rebellen in einem Geheimprogramm der CIA und des jordanischen Geheimdienstes ausgebildet. Sie sollen bereits immer mehr Gebiete im Süden von Damaskus kontrollieren, was den Jordaniern ermöglicht, im Nordosten IS-Standorte anzugreifen.

Ein Dilemma für die von den USA angeführte Koalition ist die Frage, ob Jabhat al-Nusra, der syrische Al-Kaida-Ableger, als gleiche Bedrohung wie der IS einzustufen ist. Die beiden Terrorgruppen sind Rivalen und gehen in den sozialen Medien regelmäßig aufeinander los. Einige US-Terrorabwehrverantwortliche sehen Nusra als tödlichen Langzeitfeind, aber viele Verbündete der USA in der Region, auch Jordanien, Katar und sogar Israel, unterhalten Geheimdienstkontakte.

Die Regierung von US-Präsident Obama hofft, dass dieser militärische Druck auf Syrien Assad überzeugen wird, einen politischen Prozess zuzulassen, der Änderungen in der syrischen Führung bringen soll, wenn nicht gleich einen Regimewechsel. Dieser diplomatische Weg ist - durch das Interesse Saudi-Arabiens und Russlands - vielversprechend.

Übersetzung: Hilde Weiss