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Wer will im Sommer unbedingt ins Theater? Wird das ganze Jahr über auf den Bühnen nicht genug gespielt? Wer braucht eigentlich all die Klein- und Kleinstfestivals, die in den vergangenen Jahren an fast jeder bröckligen Burgmauer im Umkreis von Wien aus dem Boden geschossen sind?
Für den Theaterinteressierten ist das - in vielen Fällen - leider nichts. Beim sommerlichen Bühnentralala wird einem einiges abverlangt: Inhaltlich wird bevorzugt Komödienkost serviert, vorzugsweise Kassenschlager von Nestroy über Molière bis Shakespeare. Gern gesehen sind auch musikalische Revuen. Wobei sich hartnäckig der Irrtum hält, dass Unterhaltungstheater leicht zu heben sei. Mitnichten. Leute wirklich zum Lachen zu bringen, ist eine hohe und überaus seltene Kunst. Regelmäßig wird man Zeuge davon, dass sich ein Leitungsteam dabei überhebt. Der erste Einfall ist dann oft schon der beste, pittoreske Kostüme ersetzen durchdachte Konzepte. Die Ensembles bestehen meist aus einem zugkräftigen Star -Alfons Haider oder Marika Lichter - und weitgehend unbekannten Kollegen. Teil der Abmachung scheint zu sein, dass die Prominenz die übrigen Kollegen gnadenlos an die Wand spielen darf.
Aber, bald ist Schluss mit halb-lustig: Der Theatersommer geht, die Theatersaison kommt.