Deflation in der Eurozone. | Wien. Die Preise steigen in Österreich nur schwach, aber sie steigen. Die Verbrauchpreise waren im August 2009 um 0,3 Prozent höher als im August 2008, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekanntgab. Damit setzte die Teuerung nach zwei rückläufigen Werten im Juni (minus 0,1 Prozent) und Juli (minus 0,3 Prozent) wieder ein und erreichte die Rate des Monats Mai.
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Die Teuerung von Treibstoff- und Heizölpreisen war erneut ausschlaggebend. Der Abstand zum hohen Preisniveau des Vorjahres verringerte sich deutlich, womit auch der dämpfende Effekt auf die Inflation abnahm. Ohne Treibstoffpreise hätte die August-Inflationsrate 1,5 Prozent betragen. Am meisten verteuert haben sich die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen.
Gegenüber dem Vormonat Juli 2009 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI 2005) für August 2009 betrug im Jahresabstand plus 0,1 Prozent, nach minus 0,4 Prozent im Juli und minus 0,3 Prozent im Juni. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2005) war im August 2009 um 0,7 Prozent höher als im Jahr davor, nach einem Plus von 0,1 Prozent im Juli und von 0,6 Prozent im Juni.
Deutlich teurer als im Vorjahresmonat war im August das Wohnen. Die Mieten stiegen um durchschnittlich 5,3 Prozent,
Hauptpreistreiber für die Teuerungsrate von insgesamt 0,4 Prozent im Vergleich Juli zu August 2009 waren laut Statistik Austria Bekleidung und Schuhe, die sich um durchschnittlich 4,1 Prozent verteuerten. Dies könne fast ausschließlich auf das Eintreffen der Herbst/Winterkollektion zurückgeführt werden. Um 8,4 Prozent teurer war Heizöl, um jeweils 2 Prozent Superbenzin und Diesel.
Bekleidung insgesamt war im Monatsvergleich um 5 Prozent teurer, Schuhe um 1 Prozent (Damenstiefeletten plus 28,6 Prozent). Die Preise der Ausgabengruppe "Verkehr" stiegen vor allem wegen der höheren Spritpreise um durchschnittlich 0,6 Prozent. In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" führten die höheren Heizölpreise zu einem durchschnittlichen Anstieg von 0,4 Prozent. Um durchschnittlich 0,2 Prozent billiger waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Deflation in der Eurozone
Die jährliche Inflationsrate lag im Durchschnitt der 27 EU-Staaten im August bei 0,6 Prozent. In der Eurozone wurde dagegen ein Preisverfall von 0,2 Prozent, also eine Deflation, registriert. Österreich verzeichnete im genannten Zeitraum einen leichten Preisanstieg von 0,1 Prozent, geht aus den jüngsten Zahlen von Eurostat hervor.
Am stärksten fielen demnach die Preise in Irland (um 2,4 Prozent), Portugal (1,2 Prozent) und Zypern (0,9 Prozent). Die höchsten Preissteigerungen wurden für Ungarn (5,0 Prozent), Rumänien (4,9 Prozent) und Polen (4,3 Prozent) angegeben. Insgesamt zehn Staaten verzeichneten im Jahresabstand von August zu August fallende Preise (Deflation), 17 steigende Preise (Inflation).