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Endspurt beim Teilverkauf der Kommunalkredit Austria

Von Karl Leban

Wirtschaft
Vor fast zwei Jahren ist die von der EU verlangte Vollprivatisierung gescheitert. Seit August 2014 gibt es einen neuen Anlauf: Jetzt darf aber nur noch maximal die halbe Bank verkauft werden.
© Georg Goldarbeiter

Fimbag-Vorstand Liebscher erwartet Vertragsunterzeichnung für "Mitte bis Ende Februar".


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Wien. Nach dem Verkauf des Balkan-Geschäfts der Hypo Alpe Adria steht die Republik davor, schon bald den nächsten Bankendeal zu besiegeln. In wenigen Wochen soll auch der Teilverkauf der Kommunalkredit Austria fixiert sein. "Die Verhandlungen laufen gut", sagt Klaus Liebscher, Chef der zuständigen staatlichen Bankenholding Fimbag. "Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem vernünftigen Ergebnis kommen."

Mit dem Signing, der Vertragsunterzeichnung, rechnet Liebscher für "Mitte bis Ende Februar". Das Closing, mit dem der Eigentümerwechsel erfolgen kann, sobald alle behördlichen Genehmigungen da sind, sollte dann "noch bis zum Sommer" möglich sein. "Das streben wir jedenfalls an", so der frühere Nationalbank-Gouverneur.

Hypo NÖ nicht mehr dabei

Wieviele Bieter noch im Rennen sind, will Liebscher nicht sagen. Er spricht lediglich von einer "erfreulichen Anzahl" verbindlicher Angebote, die bis zum Ende der Frist kurz vor Weihnachten eingetrudelt sind.

Laut Gerüchten sollen es vier Bieter sein - darunter der österreichische Investmentbanker Thomas Marsoner und der Deutsche Patrick Bettscheider, ebenfalls ein Investmentbanker. Nicht dabei ist indes die Hypo Niederösterreich. Sie war als Teil eines Konsortiums, dem auch der steirische Ex-Landesrat Herbert Paierl, eine Firma von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der Baulöwe Hans Peter Haselsteiner und der Gemeindebund angehörten, an der Kommunalkredit Austria ursprünglich interessiert gewesen. Kein bindendes Offert kam auch von zwei anderen Interessenten, dem Wiener Investmentbanker Willi Hemetsberger und dem österreichischen Unternehmer Michael Tojner.

Die Kommunalkredit Austria ist der abgespaltene gesunde Teil der im Herbst 2008 notverstaatlichten Volksbanken-Tochter Kommunalkredit. Nach den Vorgaben der EU hätte das Institut bis Mitte 2013 zur Gänze privatisiert werden sollen. Weil sein Verkauf aber wegen unzureichender Angebote platzte, musste es auf Weisung Brüssels sein Neugeschäft einstellen und sich aus dem Markt nehmen.

Eine spätere Teilprivatisierung des Gemeindefinanciers blieb Österreich jedoch weiterhin als Option. Im zweiten Anlauf - der jetzige Verkaufsprozess läuft seit August 2014 - darf der Bund allerdings nur noch maximal die Hälfte des Instituts veräußern (bis zu 50 Prozent seiner Bilanzsumme, was Assets von bis zu 5,8 Milliarden Euro entspricht).

150 Millionen Euro Erlös?

Zur Höhe des erwarteten Preises für die halbe Bank hüllt sich Fimbag-Vorstand Liebscher zwar in Schweigen. Dem Vernehmen nach hofft man in der staatlichen Fimbag aber auf einen Erlös von ungefähr 150 Millionen Euro.

Die Geschäftsteile, die nach der Teilprivatisierung der Kommunalkredit Austria übrig bleiben, werden künftig nicht gesondert weitergeführt, sondern laut Liebscher der KA Finanz übertragen. Die KA Finanz ist so wie die Hypo-Bad-Bank Heta eine staatliche Abbaugesellschaft, die bei der Teilung der alten Kommunalkredit entstanden ist. Geparkt sind dort risikobehaftete Assets und toxische Wertpapiere, deren Abbau die Republik bisher mehr als zwei Milliarden Euro gekostet hat. Welche Teile der Kommunalkredit Austria zur KA Finanz wandern, ist derzeit noch offen.