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Endspurt um Börse Laibach

Von Karl Leban

Wirtschaft

Entscheidung fällt am 20. Juni. | Verkauft werden mehr als 80 Prozent. | Wien. In Kürze ist das Bieterrennen um die Börse Laibach gelaufen. Kommenden Freitag werden die Verkäufer, lokale Banken und Broker, den neuen Eigentümer fixieren. Zwei ausländische Bieter haben es in die Endrunde geschafft: die Wiener Börse und der Betreiber der Athener Börse, Hellenic Exchange Holdings.


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Beatrix Exinger, Sprecherin der Wiener Börse, bestätigt das finale Duell mit den Griechen. "Am 20. Juni fällt die Entscheidung."

Informierten Kreisen zufolge liegen beide Kandidaten mit Geboten von mehr als 20 Millionen Euro Kopf an Kopf. Gerittert wird um einen Kontrollanteil von gut 80 Prozent.

Im Zuge des Verkaufsverfahrens hatten ursprünglich noch fünf weitere Interessenten Angebote gelegt. Darunter waren auch Kaliber wie die Börsen Mailand und Warschau, die Mehrländerbörse Euronext und der umtriebige nordische Handelsplatzbetreiber OMX, der bei den Eigentümern der Laibacher Börse bereits 2006 mit einem als unfreundlich eingestuften Übernahme-Offert abgeblitzt war.

An der 1989 gegründeten Ljubljanska Borza notieren zur Zeit 187 Titel, die es auf eine gemeinsame Marktkapitalisierung von 21,8 Milliarden Euro bringen. Sloweniens Börse ist zwar relativ klein, als Ostbörse wird ihr jedoch großes Potenzial bescheinigt.

Zusagen für den Standort

Die jetzigen Finalisten, die Wiener Börse und ihr griechischer Konkurrent, sollen als Bestbieter jedenfalls zugesagt haben, den Börsensitz nicht aus dem Land abzuziehen, den slowenischen Kapitalmarkt weiter auszubauen und die Dienstleistungen der Börse nicht zu verteuern.

In Laibach zu landen, wäre für die Wiener Börse der zweite Streich in Osteuropa - nach dem Kauf von 68,8 Prozent an der Budapester Börse. Dieser Deal erfolgte 2004 zusammen mit österreichischen Banken; wie berichtet erhöht Wiens Börse ihre Anteile demnächst von 12,5 auf 37,7 Prozent.