Ab heute, Samstag, ist die U4 von Hütteldorf bis Hietzing gesperrt, ab 2. Juli fährt sie nur Heiligenstadt - Schönbrunn.
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Wien. Wer zwischen Hütteldorf und Hietzing ab heute, Samstag, die U4 benutzen möchte, wird enttäuscht. Die U4 wird modernisiert und ist in diesem Bereich bis 5. September gesperrt - und zwar in beide Fahrtrichtungen. Die Wiener Linien empfehlen Ausweichrouten (siehe Kasten). Betroffen sind in der ersten Phase die Stationen Hütteldorf, Ober St. Veit, Unter St. Veit und Braunschweiggasse.
Ab 2. Juli wird die Sperre bis Schönbrunn erweitert. Damit liegt die Kennedybrücke - Station Hietzing - als wichtiger Umsteigeknoten für viele Wiener brach. Vor allem für die Bewohner des 23. Bezirks, die mit der Linie 60 kommen, gibt es somit keinen Umstieg in die grüne Linie mehr. Die Station Schönbrunn wird dann zur vorübergehenden Endstation im Westen von Wien.
Um die viermonatige U-Bahn-Sperre in den Westen bewerkstelligen zu können, haben Wiener Linien und ÖBB zusätzliche Busse, Parkplätze und erhöhte Intervalle eingerichtet. Rund 70 Mitarbeiter der Wiener Linien werden in den ersten Tagen der Sperre für Auskünfte den Fahrgästen zur Verfügung stehen. Sie verweisen auf Ausweichrouten, auf den eingerichteten Zusatzbus "U4Z" entlang der U4-Route und auf den Online-Routenplaner.
"15 Minuten längere Fahrzeit"
Für viele heißt es jetzt tüfteln. Wie komme ich jetzt zur Arbeit oder in die Stadt? Wer etwa zum Karlsplatz möchte, könnte mit der Linie 49 - bei der Linzer Straße nähe U4 Station Hütteldorf - bis zum Ring fahren und dann eine Ring-Linie nehmen. Wer in Richtung Hernals, Heiligenstadt, AKH will, fährt am besten mit der S45. Die Schnellbahn fährt von der U4-Station Hütteldorf weg. Für alle, die in die Donaustadt wollen, wird die S80 empfohlen, die ebenfalls von der U4-Station wegfährt.
Der Zusatzbus U4Z fährt zwischen Hütteldorf - Haltestelle bei U4 Hütteldorf Ausgang Hadikgasse - und Schönbrunn und wird zu Spitzenzeiten sogar im Drei-Minuten-Takt unterwegs sein. Die 14 Fahrzeuge können aber bei weitem nicht alle 57.000 Passagiere, die täglich auf dem betroffenen U4-Abschnitt unterwegs sind, aufnehmen. Deshalb wollen die Wiener Linien den Bus auch nicht als "Ersatzverkehr" bezeichnen.
Nicht zuletzt wegen der Staugefahr bei der Westeinfahrt wird der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel empfohlen. Die Straßenbahnen 49, 52 und 58 werden verstärkt geführt. Sie fahren in der Nähe beziehungsweise teils parallel zur U4. Weitere Möglichkeiten sind die Schnellbahnverbindungen S45, S50 und S80, mit denen man in Ottakring, Heiligenstadt oder am Westbahnhof in das U-Bahnnetz umsteigen kann. Vor allem bei der U3 - Station Ottakring, Kendlerstraße, Hütteldorfer Straße - wird mit einem stärkeren Andrang gerechnet.
Laut Wiener Linien sollten die Fahrgäste eine Fahrzeitverlängerung von rund 15 Minuten einplanen. Es wird betont, dass die groß angelegte Sanierung notwendig sei. Die Technik sei inzwischen 35 Jahre alt und die Bausubstanz stamme teils sogar noch aus der Zeit Otto Wagners beziehungsweise der Stadtbahn-Ära.
400 Arbeiter sind ab heute entlang der fünf Kilometer langen Strecke im Einsatz. Das Gleisbett wird erneuert, die Stellwerke umgebaut, die Stationen saniert und neue Gleisverbindungen geschaffen. Insgesamt sind 335 Millionen Euro für die ab 2014 laufende und auf zehn Jahre angelegte Großsanierung budgetiert. Im Sommer 2017 sind die Stationen Margaretengürtel, Pilgramgasse und Kettenbrückengasse an der Reihe.
Ab 5. September, rechtzeitig zu Schulbeginn, soll die zuletzt störanfälligste U-Bahn fertig sein.
Als wichtigste Ausweichrouten bieten sich die in der Nähe der U4-Trasse verlaufenden Straßenbahnlinien 49, 52 und 58 an. Darüber hinaus sind die aus Hütteldorf weiter nach Wien fahrenden Regionalzüge und S-Bahn-Linien S45, S50 und S80 gute Alternativen. Sie bieten nach kurzer Fahrzeit eine Umsteigemöglichkeit ins U-Bahn-Netz, etwa in Ottakring, Westbahnhof oder Heiligenstadt. Entlang der U4-Strecke wird ein Zusatzbus"U4Z" eingerichtet. Außerdem werden ab Juli die Buslinien 56A und 56B zur zwischenzeitlichen Endstation Schönbrunn verlängert. Für Pendler stellen die ÖBB an den Haltestellen Rekawinkel, Pressbaum, Dürrwien, Tullnerbach-Pressbaum und Unter-Purkersdorf kostenlos Grundstücke als Parkflächen zur Verfügung.
www.wienerlinien.at/neu4, ein Countdown zählt die Sekunden bis zur Wiedereröffnung am 5. September, kostenlose Öffi-App qando und Online-Routenplaner mit allen Ausweichrouten.
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