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EnergieAllianz könnte Kunden abgeben

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Verbund-Chef Hans Haider ist in puncto Österreichische Stromlösung (ÖSL) optimistisch und glaubt an ein positives Signal aus Brüssel. Sollte die steirische Estag in Sachen Großkundengesellschaft APC unnachgiebig bleiben und auf ihrem Vorkaufsrecht beharren, gebe es jedenfalls Alternativen.


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Die Wettbewerbshüter in Brüssel wollen für heimische Großkunden mindestens zwei unabhängige Anbieter. Da die Estag mit dem Verbund über die Steweag/Steg verbandelt ist, müssen die ÖSL-Partner Großkunden an einen Dritten abgegeben werden. Die Estag will jedoch auf die Großkunden, die sie gemeinsam mit dem Verbund in der APC betreut, nicht verzichten. Daran soll die ÖSL aber nicht scheitern. Eine mögliche Variante wäre es, der Estag ihr Vorkaufsrecht an der APC abzukaufen. Sollten die Steirer diesbezüglich nicht kooperativ sein, müssten eben die EnergieAllianz-Partner herhalten und einen Teil ihrer Großkunden mit einer Abnahmemenge von jährlich 3 Terawattstunden an einen ÖSL-unabhängigen Versorger verkaufen, erklärt Haider. Diese neue Großkundenfirma bekäme auch eine Stromliefervertrag mit dem Verbund.

Damit würde die Großkundengesellschaft von Verbund und EnergieAllianz (EA), e&s, statt wie geplant 11 TWh nur über ein Volumen von 8 TWh verfügen. Ein Rückzug aus der Steweag/Steg ist für Haider jedenfalls undenkbar, die "Beteiligung ist immerhin 470 Mill. Euro wert". Die EU-Entscheidung wird für Mittwoch erwartet, danach werde es Verhandlungen mit der Estag und der EA geben. Nach Erteilung der Auflagen haben die Bündnispartner ein halben Jahr Zeit, diese umzusetzen.