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Sechs Gemeinden haben den höchsten Energie-Exzellenzstatus ("e5") erreicht. | Heuer startet das Programm erstmals in Burgenland und Niederösterreich. | Wien. Von Modell-Regionen über das Klimabündnis bis zu "e5"-Gemeinden - viele Schlagworte rund um Klimaschutz und Energieeffizienz. Die vielen kommunalen Projekte machen es nicht einfach, den Durchblick zu behalten.
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"Man muss zwei Dinge auseinanderhalten", klärt Heimo Bürbaumer von der Österreichischen Energieagentur und bundesweiter Koordinator des "e5"-Programmes auf. "Das eine sind Finanzierungen und Förderungen, wie sie der Klima- und Energiefonds für Regionen und teilweise auch Gemeinden bereitstellt, die Klimaschutzziele verfolgen. Das andere sind konkrete Programme, welche die Gemeinden bei der Umsetzung beraten."
Auch hier gebe es Unterschiede: Bürbaumer sieht das Klimabündnis als breites Netzwerk für die Erstansprache, das es den Gemeinden ermöglicht, Erfahrungen mit Klimaschutz-Ansätzen zu sammeln und auszutauschen. "Schon ein Drittel sind Klimabündnis-Gemeinden, deshalb kann das Programm nicht so stark in die Tiefe gehen."
"e5": Vorarlberg ist Vorreiter in Österreich
Dafür sei das ambitionierte Exzellenzprogramm gedacht, das in Österreich unter der Marke "e5" läuft. Die Idee stammt aus der Schweiz, wo Anfang der 1990er das Konzept der "Energiestädte" gestartet wurde - dort werden diese nicht allein von den Kantonen, sondern auch vom Bund stark gefördert. 1998 kam die Idee erstmals nach Österreich und startete zeitgleich in Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Nach der Steiermark und Kärnten, die 2004 mit "e5" anfingen, kommen heuer das Burgenland und Niederösterreich neu dazu. In Österreich umfasst das Impulsprogramm derzeit 82 Gemeinden mit rund 600.000 Einwohnern.
Kern des Programms ist die Beratung der teilnehmenden Gemeinden, wie sie mithilfe eines Strukturprogrammes ihre Energieziele erreichen können. "Grundlage ist ein Katalog, der alle theoretisch möglichen Maßnahmen enthält", so Bürbaumer. Diese umfassen alle wesentlichen Energiebereiche wie Gebäudesanierung, Raumplanung und Flächenwidmung, Mobilität und Parkraumbewirtschaftung, Energieversorgung der Gemeinde, Entsorgung bis hin zu Kommunikation und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.
Was für die Gastronomie die Hauben und für Hotels die Sterne, sind für energiebewusste Gemeinden die "e": Je nachdem, wie viele Punkte umgesetzt sind, dürfen sie sich mit einem bis fünf "e" schmücken. Sechs österreichische Gemeinden haben die höchste Stufe erreicht: Virgen in Osttirol und St. Johann im Pongau (Salzburg) sowie Langenegg, Mäder, Zwischenwasser und Wolfurt (Vorarlberg). Im Ländle sieht Bürbaumer den Zenit nahezu erreicht: "Mit einer Teilnahmequote von 30 Prozent der Gemeinden ist die Zielgruppe fast ausgeschöpft: Sonst würden wir dem Anspruch eines Exzellenzprogrammes nicht mehr gerecht."
Kosten zwischen 3000 und 7000 Euro pro Jahr
Die Kosten (vor allem Beraterhonorare) werden in der Regel mit dem Bundesland geteilt. Für die Gemeinde beträgt der Anteil (je nach Größe) zwischen 3000 und 7000 Euro pro Jahr. Viele Investitionen würden sich rasch amortisieren - gerade strukturschwache Gemeinden seien oft die Vorreiter.
International ist das Aushängeschild der "European Energy Award", der bereits 10 Länder und Gemeinden mit rund 10 Millionen Einwohnern umfasst.
www.european-energy-award.org
www.e5-gemeinden.at