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Mehr Effizienz beim Verbrauch wird angestrebt. | Hersteller setzen auf Windenergie und Atomkraft. | Wien. "Stromausfälle wie am Mittwoch in New York werden sich in Zukunft häufen. Die Energieerzeuger sind mit ihren momentanen Kapazitäten am Limit", erklärt Bernhard Haider von Pricewaterhousecoopers (PWC). Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen präsentierte am Donnerstag seine diesjährige Umfrage unter weltweit 119 Managern von Energieversorgern. Demnach wird die Branche global von zwei Themen beherrscht: Klimawandel und Versorgungssicherheit. Die Studie berichtet von einem massiven Interesse der Energieversorger an Effizienzsteigerung sowie erneuerbaren Energien und Kernenergie.
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In erster Linie gilt es, die drohende Lücke zwischen Verbrauchszuwachs und Erzeugung zu schließen. Die plötzliche Förderung der Energieeffizienz begründet Haider mit dem Fehlen von Erzeugungskapazitäten. Die befragten Manager setzen bei der Optimierung des Verbrauchs auf der Kundenseite an. 72 Prozent wollen in den kommenden Jahren in diesen Bereich investieren.
Emissionsfreie Energie
"Europa steht vor dem Problem, dass konventionelle Kraftwerke schwer umzusetzen sind", schildert Haider. Um die Verbrauchssteigerungen zu decken, würden sie in erneuerbare Energieträger investieren.
Aufsteiger auf der Erzeugungsseite sind Windkraft und Atomenergie, die mittlerweile bei der Frage nach der künftigen Bedeutung für Produktion und Technologieentwicklung auf Rang eins beziehungsweise drei stehen.
Die Erschließung erneuerbarer Energieformen hat laut der PWC-Studie 2007 in den drei größten Energiemärkten Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik-Region höchste Priorität. Dieses Umdenken ist die Folge der zunehmenden Auswirkung des Klimawandels und eines Gesinnungswandels in den USA. "Wind- und Atomenergie sind die Antwort auf die CO 2 -Problematik", erklärt Erwin Smole, Senior Manager von PWC.
Es werde bei der Erzeugung aber nicht ohne Wasserkraft und Kohle gehen, so Smole. Bei der so genannte Clean-Coal-Technologie rechnet er mit einem wirtschaftlichen Einsatz erst ab der Mitte des 21. Jahrhunderts.
Ressourcen sichern
Einen immer größeren Stellenwert nimmt die Versorgungssicherheit im Denken der Energie-Manager ein. Vielfach reagieren die Unternehmen mit langfristigen Verträgen und einer Optimierung des Beschaffungswesens. Ein Drittel der Befragten kauft sich in vorgelagerte Abschnitte der Wertschöpfungskette wie der Rohstoffförderung ein.
Personal wird knapp
Bei Firmenübernahmen und Zusammenschlüssen innerhalb der Branche sei zwar nach wie vor Kundenwachstum wichtig, doch nun spielt auch der Einkauf von Know-How-Trägern eine wichtige Rolle, sagt Haider. "Die Frühpensionierungsprogramme rächen sich nun Jahre später", so Smole. Es gebe quer durch alle Länder kaum noch Facharbeiter im Bereich der Energieerzeuger. In Österreich dürften "einige tausend" Fachkräfte fehlen. Für den Bau von Kraftwerken beispielsweise gebe es in den Unternehmen keine Planungsstäbe mehr, entsprechende Tochterunternehmen seien verkauft worden. Nun würden diese teilweise wieder zurückgekauft, junge Leute müssten aufgenommen und ausgebildet werden.