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In Studie von EF-Sprachreisen auf dem guten siebten Platz, CEE-Länder holen auf.
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Wien. "Englischkenntnisse werden mittlerweile als so selbstverständlich erachtet wie etwa der Führerschein", betont Daniela Homan, Executive Director des Österreich-Zweigs der Amerikanischen Handelskammer AmCham Austria, gegenüber der "Wiener Zeitung". Aber so wie auf den Straßen bessere und schlechtere Fahrer unterwegs sind, gibt es auch bessere und schlechtere Sprecher. In der jüngsten Studie von EF-Sprachreisen zu den Englischkenntnissen in 54 Ländern gehören die Österreicher zu den Besseren und belegen den ausgezeichneten siebenten Platz.
"Gut ist, dass vielfach bereits im Kindergarten und in der Volksschule Englisch unterrichtet wird und dass es bilinguale Schulen gibt - damit sind wir auf dem richtigen Weg", sagt Verena Ganzert, Country Product Manager bei EF-Sprachreisen.
Dass eine bessere Platzierung im sogenannten EF-Sprachreisen Proficiency Index (EF-EPI) nicht nur sportlichen Wert hat, belegen laut Ganzert Studien, die eine direkte positive Korrelation zwischen Englischkenntnissen und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Exportquote eines Landes aufzeigen.
AmCham Austria zitiert die von der Europäischen Union in Auftrag gegebene ELAN-Studie aus dem Jahr 2006, die ebenfalls negative Auswirkungen von mangelnden Englischkenntnissen auf die Wirtschaft eines Landes nachweist. "In Österreich dürfte dieses Problem aber längst der Vergangenheit angehören, wie sowohl unsere Mitglieder berichten, als auch die Studie von EF-Sprachreisen zeigt", so Homan.
Der EF-EPI wurde heuer zum zweiten Mal veröffentlicht und gilt laut EF (was übrigens für "Education First" steht) "weltweit als erster Index, bei dem das durchschnittliche Englischniveau der Über-18-Jährigen aus 54 Ländern ausgewertet und verglichen wird".
Nordische Länder top
Ganzert betont, dass EF als einer der größten privaten Bildungsanbieter über "eine große Datenbank verfügt" und die diesjährige Auswertung auf 1,7 Millionen Auswertungen von Onlinetests, die zwischen den Jahren 2009 und 2011 gesammelt wurden, beruht.
AmCham-Direktorin Homan ist erfreut, "dass sich Österreich mittlerweile mit den Top-Nationen aus dem hohen Norden messen kann".
Im EF-Index befinden sich auf den ersten Plätzen Schweden, Dänemark, die Niederlande, Finnland und Norwegen. "Das sind alles Länder, in denen Filme und Fernsehserien nicht übersetzt werden", gibt Ganzert zu bedenken. Außerdem werden in Ländern wie Norwegen Sprachunterricht und vor allem Auslandsaufenthalte noch stärker vom Staat gefördert als in Österreich, so die EF-Managerin. Sie warnt, dass vor allem Länder aus dem Osten Europas aufholen, wobei die Bestplatzierten - Ungarn, Polen und die Tschechische Republik - derzeit auf den Plätzen acht, zehn und elf zu finden sind: "Vor ein paar Jahren waren diese Nationen noch gar nicht auf dem Radar, aber dort wachsen Kinder teilweise trilingual auf und werden gut ausgebildet."
Österreich müsse daher darauf achten, nicht hinter diese Länder zurückzufallen und somit seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.
Ganz hinten in der Aufstellung finden sich übrigens Libyen, Thailand, Saudi-Arabien, Panama und Kolumbien.
Was in Österreich noch fehle, so Ganzert, sei das Bewusstsein, dass Englisch auch für Berufsgruppen außerhalb des Akademikerkreises wichtig ist. Als Beispiel nennt sie Anleitungen für Maschinen und Bauteile, die oftmals ebenfalls in englischer Sprache abgefasst sind. "Englisch ist einfach die Weltsprache und sollte daher im Geschäftsleben zumindest verhandlungssicher beherrscht werden", sagt Homan.