)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel: Wenn das Transferfenster in Europas Fußball geöffnet hat, greift der Transferwahnsinn um sich. Da wird mit Unsummen um sich geschmissen, da werden Gerüchte gestreut, wechselwillige Spieler von plötzlichem Motivationsverlust heimgesucht und die Preise in schwindelnde Höhen getrieben. Dass viele Trainer bis 31. August - also mehrere Wochen nach Saisonstart - nicht wissen, mit wem sie für den Rest des Spieljahres planen können, hat die Klubverantwortlichen in der Premier League nun auf die Idee gebracht, die Periode, in der Spieler gekauft werden können, zu verkürzen. Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat sich bereits für den Plan ausgesprochen, der laut Medien gute Chancen auf den Erhalt der nötigen Stimmenmehrheit bei einer für 7. September anberaumten Sitzung hat. Die aktuelle Regelung hat unbestreitbar große Schwächen, eine Kaderzusammenstellung mitten in der Saison auf den ersten Blick wenig Sinn.
Dass der Vorstoß ausgerechnet aus England kommt, überrascht aber dann doch. Schließlich haben die Klubs der Premier League, der finanzstärksten aller europäischen Ligen, lange davon profitiert, viele Verträge auf den letzten Drücker abgeschlossen - so wie es Vereine aus anderen Ländern auch weiter tun könnten. Denn eine gesamteuropäische - oder, denkt man an China - gar weltweite Lösung ist nicht in Sicht. Insofern könnten sich die englischen Pläne auch als Eigentor erweisen.