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English light: "Long time no see"

Von Bernhard Baumgartner

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Sprachen lernen ist üblicherweise mit Aufwand verbunden. Je nachdem, durch die Feinheiten welcher Grammatik man sich quält, ist einiges an Gedächtnisleistung angesagt. Weil das einigen Menschen zu mühsam ist, hat man nun "Globish" erfunden. Eine Kunstsprache, die auf Englisch basiert, aber lediglich mit 1500 Wörtern auskommt (diese passen praktischerweise auf vier A4-Seiten) und so gut wie keine Regeln kennt. So gibt es zwar ein "Ich", aber kein "mich". Erfunden haben die Sprache nachvollziehbarerweise Menschen, die nicht Englisch als Muttersprache haben und das Erlernen dieser Sprache als Hürde empfanden.


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Grundidee ist: Gibt es keine Regeln, kann man auch nichts falsch machen. Dieser Gedankengang ist bestechend einfach und könnte auch auf andere Felder umgelegt werden: Man würde sich doch alle Strafmandate sparen, wenn einfach nur die Verkehrsregeln abgeschafft würden.

Doch jenseits aller Polemik kann man feststellen, dass es wohl besser ist, jemand beherrscht rudimentäres Englisch (und nichts anderes ist Globish), als er hat gar keine Verständigungsmöglichkeit.

Der Vorteil von Globish ist zudem, dass es automatisch entsteht, wenn jemand nur rudimentäres Englisch spricht, was der Sprache zu einer gewissen "natürlichen" Verbreitung verhilft. Für sich hat sich eine Kunstsprache nämlich noch nie durchgesetzt.