)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Nach BSE droht Europa jetzt eine neue Gefahr: Die hochgradig ansteckende Maul- und Klauenseuche. Die Europäische Union hat diesmal schnell reagiert und per Eilverordnung die Einfuhr von britischen Schlachttieren, Fleisch- und Milchprodukten in die anderen Mitgliedsstaaten gestoppt. Dennoch ist die Gefahr der Übertragung auf andere Länder gegeben, meint etwa Bernd Haas von der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere bei Greifswald (Deutschland).
Die Maul- und Klauenseuche tritt vor allem bei Rindern und Schweinen auf, kann aber auch Schafe und Ziegen treffen. Die Inkubationszeit liegt bei nur drei bis fünf Tagen. Die Symptome bei Tieren sind Fieber sowie schmerzhafte Blasen an Maul und Klauen. "Eine Gefahr für den Verbraucher besteht nicht", gibt Haas vorsichtig Entwarnung. Auf den Menschen übertrage sich die Seuche nur in sehr hohen Virusdosen: "Da muss ich schon mit einer Hautverletzung an der Hand an ein krankes Schwein herangehen." Für Tiere sei die Ansteckungsgefahr ungleich höher, können doch Futter, Tiertransporter und sogar der Wind das Virus übertragen. Allerdings: In jedem MKS-Jahr trat auch eine abgewandelte (nicht-tödliche) Virusform vereinzelt beim Menschen auf.