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Vorfreude, so heißt es, ist die schönste Freude. Nur für manchen auch eine recht lange. Der konkrete Fall: Im Sommer 2009 hat die Stadt dem Wien Museum Raumgewinn versprochen. Höchstwahrscheinlich an einem komplett neuen Standort, hieß es. Bis Mai, so hörte man, sollte erst einmal gesucht werden.
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Nun ist es Mai - und das einzig Neue ein inhaltliches Konzept von Direktor Kos. In dem so zirka alles steht, was gut klingt. Gewiss: Gegen ein großes Depot, eine bessere Dauerausstellung und Touristenzustrom ist nix zu sagen - sofern irgendwann auch die entsprechenden realitätsverändernden Maßnahmen erfolgen. Wobei der lange Reifungsprozess dieses Papiers auch insofern kurios anmutet, als es doch Kriterium der Standortfindung sein müsste. Die nun offenbar doch noch etwas länger dauert.
Aber so läuft Museumskultur-Politik hier eben oft. Halbenglisch gesagt: Entschleunigung rules. Wobei man im konkreten Fall verstehen kann, dass die SPÖ mit ihrer Entscheidung noch die Wien-Wahlen im Herbst abwartet. Und immerhin: Zynisch gesagt, ist dieses Fragezeichen in bester Gesellschaft. Punkto Bundesmuseen weiß bis heute keiner, ob und wie die Raumnot des Mumok getilgt wird, ob die Kunsthalle darum umsiedeln muss, wann die Nationalbibliothek endlich einen neuen Speicher erhält. Fragen, die deutlich mehr drängen.