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Enttäuschungen in den Kirchen

Von Heiner Boberski

Politik

Katholische Pfarre überlegt Einsatz von verheiratetem Priester. | Neuer reformierter Superintendent: Kein Forschritt in Ökumene. | Steyr/Wien. Der wachsende Priestermangel in der römisch-katholischen Kirche schafft Konflikte: Der Pfarrgemeinderat von Steyr-Tabor in Oberösterreich, der alle österreichischen Bischöfe in einem Schreiben um die Aufhebung des Zölibats gebeten hat, überlegt nun den Einsatz verheirateter Priester. Der Pfarrgemeinderatsobmann ist "bitter enttäuscht" von der Reaktion des Linzer Diözesanbischofs Ludwig Schwarz. Dieser hat darauf verwiesen, dass ein Verzicht auf den Zölibat in Rom "nicht als entscheidender Lösungsansatz" gesehen werde. Laut dem schwerkranken Pfarrer von Steyr-Tabor sei ein "saftiges" Antwortschreiben an den Bischof in Ausarbeitung.


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Enttäuscht von der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Hermannstadt (Rumänien) zeigte sich der erst seit 1. September amtierende Superintendent der Evangelischen Kirche H.B. (Reformierte) Thomas Hennefeld vor Journalisten in Wien. Im Schlussdokument fänden sich nur "Allgemeinplätze". Seit Graz 1997 habe sich zwischen den Kirchen nichts bewegt, Probleme und Konflikte würden nicht konkret diskutiert.

Der lutherische Bischof Herwig Sturm fand positiv, dass die österreichische Delegation in echter ökumenischer Gemeinschaft aufgetreten ist. Sein designierter Nachfolger Michael Bünker würdigte die neue Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien-Krems als "europaweit einzigartiges ökumenisches Projekt".