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Der Auftakt war verheißungsvoll: Es gehe diesmal nicht um sein Lieblingsthema, versprach Markus Rogan am Donnerstag bei einem Pressetermin in Wien. Nachsatz: "Also nicht um mich." Stattdessen wollte der Wahl-Amerikaner über "das zweitwichtigste Thema", die Zukunft des Schwimmsports in Österreich, referieren. Auch gut, denn da liegt ja einiges im Argen. Die Diskrepanzen des Verbands mit Dinko Jukic, der in fragwürdiger Art Funktionäre kritisiert hatte, sind nur die Spitze des Eisbergs. Im Kern der Sache freilich gab auch Rogan seinem ihm nicht gerade in innigster Freundschaft verbundenen Kollegen recht: Zum einen mangle es in Österreich an Infrastruktur ("Wir haben nicht genug Sportbecken, und wenn wir eines haben, hat es ein Loch"), zum anderen an professioneller Einstellung. "Ein Sportler bringt Leistung, wenn er kann oder muss. In Österreich kann er nicht und muss er nicht", sagte Rogan. Das sei auch ein Grund für seine Auswanderung nach Los Angeles gewesen. Natürlich aber liege ihm der österreichische Schwimmsport weiterhin am Herzen. "Ich schulde ihm sehr viel und werde es über die nächsten Jahre zurückzahlen."
Eine konkrete Idee, wie diese Entwicklungshilfe aussehen könnte, lieferte er auch gleich mit: Er wolle junge Schwimmer zu sich nach Los Angeles holen und dort unterstützen. Eh lieb gemeint. Am Grundproblem der mangelnden Infrastruktur ändert das aber nichts. Und zuletzt ginge es bei einem derartigen Projekt Rogan wohl doch eher um Markus Rogan als um die Zukunft des heimischen Schwimmsports.