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EPO oder AMS

Von Simon Rosner

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Bernhard Kohl muss erst gar nicht über seine vermurkste Karriere reden, um als negatives Beispiel öffentlich zu wirken. Er steht für ein wachsendes Problem im Sport, das viel zu selten sichtbar wird. Die Professionalisierung erfolgt in immer jüngeren Jahren, und sie geht zulasten schulischer und beruflicher Ausbildung. Die Anzahl von Sportschulen reicht nicht aus, zudem fehlen bei Verbänden und Vereinen häufig die Konzepte für duale Ausbildungswege. Den Sprung an die Spitze schaffen nur die wenigsten, wirklich Geld verdienen können noch weniger. Wer alles auf eine Karte gesetzt und verloren hat, wird schnell zum hoffnungslosen AMS-Dauerkunden. Wenn die Alternative die Arbeitslosigkeit ist, ist der Griff zur EPO-Spritze nur logisch. Es werden sich auch Athleten dagegen entscheiden, nur liest man von ihnen nicht. Außer vielleicht in AMS-Statistiken.

abseits@wienerzeitung.at