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Michael Häupl traf die SPÖ-"Rebellen", die seinen Rückzug fordern. Doch es bleibt alles beim Alten, verkündet der Stadtchef.
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Wien. Und wieder ein Showdown, der keiner war: Nach dem Treffen mit den parteiinternen Kritikern am Mittwoch verkündete der Wiener Landesparteivorsitzende und Bürgermeister Michael Häupl, dass alles beim Alten bleibt.
Demnach ist der Stadtchef nicht auf die Forderungen seiner Kritiker eingegangen, den Parteivorsitz abzugeben und nur noch bis nach der nächsten Nationalratswahl Bürgermeister zu bleiben. Dabei ließ zuerst der gewählte Ort für die Aussprache anderes erwarten: Die Diskussion fand im Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig statt. Also im Büro der Person, welche die sogenannten Rebellen gerne als Nachfolger von Häupl sehen würden. Doch es kam anders: "Auf Wunsch des Bundesparteivorsitzenden und im Einklang mit ihm werde ich ihm und der gesamten Partei helfen, bei der nächsten Nationalratswahl das beste Ergebnis zu erzielen", sagte Häupl nach dem Treffen.
Es sei ein respektvolles Gespräch gewesen - "im Gegensatz zu vorangegangenen Medienäußerungen". Und es werde auch beim Landesparteitag in einem Monat eine Fortsetzung finden. Denn dort wolle man das erreichen, was alle wollen: "Nämlich die Partei so aufzustellen, dass wir in der Lage sind, auf die kommenden Wahlauseinandersetzungen bestmöglich zu schlagen. Und das wird nur eine geeinte Partei können." Wobei Häupl auch die Gemeinderatswahl 2020 mit einschloss.
Auf die Frage, ob Häupl weiter Parteivorsitzender bleiben werde, antwortete dieser, er habe schon mehrmals deutlich gemacht, dass er am 29. April für den Parteivorsitz antreten werde. "Ja, es gab den Vorschlag einer Ämtertrennung. Aber es tut mir leid, wenn ich die Aufgabe erfüllen soll, dann ist es klar, dass eine Ämtertrennung vor der Nationalratswahl nicht in Frage kommt. Danach kann man über alles reden", meinte der Stadtchef. Ob das auch auf seinen Rücktritt zutreffe? "Wenn ich sage alles, dann meine ich alles", sagte Häupl.
Einmal mehr auf die Forderungen der Kritiker angesprochen, betonte Häupl, dass 90 Prozent der Partei keinen Konflikt wolle. Ziel sei es, gemeinsam an den kommunalpolitischen Themen und an der Auseinandersetzung mit den politischen Mitbewerbern zu arbeiten, anstatt sich ständig mit sich selbst zu beschäftigen.
Befürchtungen, dass die "Rebellen" ihm am Landesparteitag eine Streichorgie und somit ein schlechtes Wahlergebnis bescheren könnten, hat Häupl jedenfalls nicht: "Das glaube ich nicht und das hoffe ich nicht", betonte er selbstsicher.
Wer genau dem Gesprächstermin am Mittwoch beiwohnte, wurde nicht kommuniziert. Gesehen worden sein sollen aber unter anderen: Martina Ludwig-Faymann, Doris Bures (SPÖ Liesing), Simmerings Bezirkschef Harald Troch, Kurt Stürzenbecher und Josef Cap (SPÖ Hernals, Ernst Woller (SPÖ Landstraße) und Ruth Becher (SPÖ-Donaustadt). Die Bezirke 1 bis 9 seien nicht vertreten gewesen, hieß es.