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Erasmus Mundus - zweite Phase

Von Waldemar Hummer

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Waldemar Hummer ist Universitätsprofessor für Europa- und Völkerrecht an der Universität Innsbruck. Foto: privat

Aufgrund seines großen Erfolges in den ersten fünf Jahren wurde das Bildungs- Programm Erasmus Mundus nun um weitere fünf Jahre bis zum Jahr 2013 verlängert.


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Das Erasmus Mundus-Programm, benannt nach Erasmus von Rotterdam, ist ein Aktionsprogramm der EU zur Verbesserung der Qualität der Hochschulbildung und Förderung des interkulturellen Verständnisses durch die Zusammenarbeit mit Drittstaaten. Eingeführt durch einen Beschluss des Europäischen Parlaments (EP) und des Rates vom Dezember 2003 wurde Erasmus Mundus zunächst für fünf Jahre (2004 bis 2008) konzipiert. Anfänglich erhielten in diesem Zusammenhang 168 Studenten und Wissenschaftler Stipendien für einen der ersten 19 Erasmus-Mundus-Masterstudiengänge beziehungsweise für einen Dozenten-Austausch. In den folgenden sechs Jahren - einschließlich des Studienjahres 2009/2010 - wurde mehr als 7800 Studenten und 1600 Wissenschaftlern ein Stipendium für einen Erasmus-Mundus-Masterstudiengang oder eine Forschungs- oder Lehrtätigkeit gewährt.

Masterstudiengänge

Die zweite Erasmus-Mundus-Programmgeneration, verabschiedet durch den Beschluss Nr. 1298/2008/EG des EP und des Rates vom Dezember 2008 (Amtsblatt 2008, L 340/83), umfasst weitere fünf Jahre Förderung (2009 bis 2013) und ist mit einem Gesamtbudget von knapp 940 Millionen Euro ausgestattet. Dabei sind folgende drei Fördermaßnahmen vorgesehen: (1) Gemeinsame Master- und Promotionsprogramme einschließlich Stipendien, (2) External Cooperation Window und (3) Projekte zur Verbesserung der Attraktivität des europäischen Hochschulraumes.

Die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen der zweiten Phase des Programms wurde im Februar 2009 eingeleitet. Daraufhin wurden von europäischen Universitäten und ihren Partnern in der ganzen Welt 128 Bewerbungen für Masterstudiengänge sowie für 135 Gemeinsame Promotionsprogramme eingereicht. Anfang August wählte die Europäische Kommission daraus 50 Masterstudiengänge und 13 Gemeinsame Promotionsprogramme, an denen 65 Universitäten aus der EU sowie 12 außereuropäische Universitäten beteiligt sind, zur Ergänzung der bisherigen Studiengänge des Programms Erasmus Mundus aus.

An diesen neuen Studiengängen und Promotionsprogrammen beteiligen sich 296 Universitäten aus Europa und 70 außereuropäische Partneruniversitäten. Damit können Studenten, die ihr Studium im akademischen Jahr 2010/2011 beginnen, nunmehr unter 116 Masterstudiengängen wählen, für die Stipendien bereitgestellt werden.

Die ausgewählten 50 Masterstudiengänge, an denen sich 231 Universitäten aus 26 Ländern beteiligen, erstrecken sich über einen Zeitraum von fünf Jahren und bieten für hochbegabte Studenten aus Drittländern - sämtliche Länder mit Ausnahme der 27 EU-Staaten sowie Island, Norwegen und Liechtenstein - sowie für Wissenschaftler, die eine Lehr- oder Forschungstätigkeit ausüben, Stipendien.

Dabei wurden 58 Universitäten aus Nicht-EU-Ländern, was einem Anteil von rund 15 Prozent entspricht, in die Masterstudienlehrgänge eingebunden. Indien, die USA, Kanada, die Schweiz und China waren dabei am stärksten vertreten.

Zu den 50 neu ausgewählten Masterstudiengängen zählen auch 19 Studiengänge, die noch aus der ersten Phase stammen und verlängert wurden. Die 50 neuen Studiengänge kommen zu den 66 bereits laufenden Masterstudiengängen dazu.

Somit beläuft sich die Gesamtzahl der Erasmus-Mundus-Masterstudiengänge, die Stipendien anbieten, im nächsten akademischen Jahr 2010/2011 auf insgesamt 116.