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Erdäpfelpüree kann Karrieren retten

Von Christina Böck

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An manche Dinge kann sich der durchschnittliche Gesellschaftsbeobachter nicht gewöhnen. Und das ist zum Beispiel eine rank-schlanke Schauspielerin, die sich als Ernährungsexpertin geriert. Leicht hat sie es wirklich nicht, die arme Gwyneth Paltrow. Also so überhaupt. Denn irgendwie ist die Blondine grundsätzlich auf Häme abonniert. Ganz egal, was sie macht. Ob sie nun ihr Kind nach Obst benennt (Apple) oder Hausfrauentipps auf ihrer Homepage gibt. Jetzt muss sich Paltrow wieder einmal der Kritik stellen. Denn in Kürze erscheint ihr zweites Kochbuch. Es ist aus dem Verzicht heraus entstanden. Ihr Arzt hatte von ihrer Ernährungspyramide Folgendes gestrichen: "Alkohol, Kaffee, Milchprodukte, Eier, Zucker, Muscheln, Hochseefisch, Weizen, Fleisch, Soja. Da mag sich mancher denken, was bleibt dann noch über, Dinkelkarton mit ungewürztem Styropor? Und so dachte auch Gwyneth Paltrow, dass diese Diät ein wenig eintönig werden könnte. Nun will sie mit dem Kochbuch den Gegenbeweis antreten. In Interviews hat sie jetzt unverblümt erzählt, dass sie ihren Kindern manchmal die Kohlenhydrate vom Teller holt. "Dann haben wir alle diesen besonderen Hunger."

Das mediale Kopfschütteln ließ nicht lange auf sich warten: Eine Kommentatorin meinte: "Das Buch liest sich wie das Manifest von unheimlichen Gesundheits-Apostelinnen, die sich mit Rote-rüben-Saft die Problemzonen am Körper markieren." Vielleicht hätte Gwyneth Paltrow mit den Vorabexemplaren des Buches doch ein paar Kohlehydrate mitschicken sollen. Dann wären die Reaktionen nicht ganz so grantig.