Nicht genug, dass viele Energieversorgungsunternehmen ihre Strom- und Gaspreise erhöhen, schlägt bei Energie ab kommendem Jahr auch der Finanzminister ordentlich zu: Die Erdgasabgabe wird um 51% steigen. Diese belastet einen Durchschnittshaushalt mit 43 Euro zusätzlich. Neu erfunden wird die Kohleabgabe, sie beträgt 5 Cent je Kilo. Wer mit Öl heizt, bleibt auch nicht verschont: Die Mineralölsteuer steigt um bis zu 68%.
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"Die Leute werden schön schauen, wenn sie die nächste Abrechnung bekommen," so ein erboster Strom- und Gaskunde. Er setzt nach: Die gepriesenen Segnungen der Liberalisierung seien jedenfalls nicht zu spüren, im Gegenteil, ständig werden Tarife oder Abgaben erhöht.
Die Erdgasabgabe beträgt derzeit 4,36 Cent pro m³, sie wird ab nächstem Jahr um 2,24 auf 6,6 Cent pro m³ steigen. Das sind 51% mehr. Die Einnahmen des Finanzministers erhöhen sich noch zusätzlich durch die Umsatzsteuer, da 20% auf die Abgabe zu entrichten sind.
Die Haushalte werden durch die Erdgasabgabe mit insgesamt rund 48 Mill. Euro belastet, geht aus den Berechnungen der Arbeiterkammer (AK) hervor. Ein Haushalt mit 1.600 m³ Jahresverbrauch muss ab 2004 um 43 Euro mehr fürs Gas berappen. Ein Einpersonenhaushalt mit 800 m³ Jahresverbrauch hat eine zusätzliche Belastung von 22 Euro. Großabnehmer und die Industrie sind begünstigt, weil sie bis zu zwei Drittel der Abgaben wieder rückvergütet bekommen.
Wer mit Kohle oder Öl heizt, muss auch mehr hinblättern. Denn für Kohle wird eine neue Abgabe erfunden. Sie macht 5 Cent je Kilo, dazu kommen noch 20% Umsatzsteuer. Und jeder Liter Heizöl wird künftig mit 6 Cent statt 3,6 Cent belastet.