Erfolgreich angelaufen sind in den vergangenen fünf Jahren die Fachhochschulen (FH) bzw. FH-Studiengänge in Österreich. Für die Finanzierung der geplanten 13 neuen Studiengänge hat das Bildungsministerium vergangene Woche die Zusage vom Finanzministerium erhalten. Damit stehen insgesamt 68 FH-Studiengänge oder etwa 11.600 Plätze zur Verfügung.
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Fast 10.000 FH-Studierende, genau 9.960, gab es bis zum abgelaufenen Studienjahr 1999/2000. 1994, als die FH-Studiengänge eingeführt wurden, zählte man zwischen Neusiedler See und Bodensee gerade mal 695 FH-Studenten. 1.481 haben bisher ein FH-Studium absolviert. Pro Studienplatz gibt es im statistischen Durchschnitt 2,6 Bewerber.
Gründe für den rasanten Anstieg gibt es mehrere: FH-Studiengänge bzw. "Fachhochschulen" (diese Bezeichnung dürfen nur Einrichtungen ab 1.000 Teilnehmern und zwei Studiengängen führen) bilden ihre Teilnehmer praxisorientiert mit wissenschaftlicher Grundlage direkt für die Wirtschaft aus. Ein Praxissemester ist in der Ausbildung obligatorisch vorgesehen. So haben 77 Prozent der Studierenden schon vor ihrem Abschluss ein fixes Jobangebot in der Tasche. Zudem werden derzeit neun FH-Studiengänge berufsbegleitend und acht sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend angeboten. Immerhin sind rund ein Drittel der FH-Studierenden gleichzeitig berufstätig. Erfolgreich sind vor allem die Studiengänge in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Verbessern will Bildungsministerin Elisabeth Gehrer noch die Anrechnungsmöglichkeit etwa einer vorherigen Fachausbildung, "wenn einer daherkommt, der schon viel weiß". Studiengänge, die sich an eine bestimmte Zielgruppe, beispielsweise an HTL-Absolventen richten, dauern dann sechs statt acht Semester.
Nach der Aufbauphase des FH-Sektors in den Jahren 1993 bis 1999 soll im Rahmen des "Fachhochschul-Entwicklungsplans II" ab dem kommenden Studienjahr bis 2004/05 die Studierenden-Anzahl auf rund 20.000 verdoppelt werden. Bis dahin soll ein Drittel aller Studienanfänger - das sind österreichweit rund 20.000 im Jahr -, also bis zu 6.000, einen FH-Studiengang inskribieren. Angedacht ist eine Ausweitung des Studienangebots auf den Sozialbereich und das nicht-ärztliche Gesundheitswesen.
Die Kosten für die 13 neuen FH-Studiengänge ab Herbst beziffert Gehrer mit 45 Millionen Schilling. Eine Summe, die sie in ihrem Ministerium unterbringen wird müssen.