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Riesenwachstum durch Avalbank in der Ukraine. | Kapitalerhöhung für 2007 geplant. | Wien. Die Raiffeisen International (RI) hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich: Im April 2005 ist die Ostbankengesellschaft der Raiffeisenzentralbank in Wien an die Börse gegangen - der Aktienkurs hat sich seither mehr als verdoppelt. Mit der Übernahme von 93,5 Prozent der ukrainische Avalbank um rund 1,03 Mrd. US-Dollar hat die RI ihre Expansion in Osteuropa weiter fortgesetzt und mit Ende Februar dieses Jahres die 10-Millionen-Kunden-Grenze überschritten. Anfang dieses Jahres wurde der Kauf der russischen Impexbank - vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen - um 550 Mio. USD besiegelt.
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Bieten für die CEC
Geht es nach den Vorstellungen des RI-Vorstandsvorsitzenden Herbert Stepic, soll sein Institut heuer auch noch bei der Privatisierung von 85 Prozent an der rumänischen CEC zum Zug kommen - allerdings "nicht um jeden Preis", wie Stepic am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz betonte. Zuletzt wurde in Medien ein Kaufpreis von bis zu 1 Mrd. Euro für die CEC kolportiert. Verlockend an der CEC ist für die Raiffeisen International vor allem das große Filialnetz mit rund 1400 Geschäftsstellen. An Filialen der BA-CA in Polen sei man interessiert, falls diese im Zuge der Übernahme durch die UniCredit Filialen abgeben müsse, und "falls die an uns verkaufen", so Stepic. Im Geschäftsjahr 2005 konnte die RI einen Rekordgewinn von 382 Mio. Euro (nach Steuern und Minderheiten) verbuchen, was einem Anstieg von 83 Prozent entspricht. Die Dividende soll auf 0,45 Euro pro Stammaktie erhöht werden. Die Integration der gekauften Banken werde heuer das Ergebnis um bis zu 30 Mio. Euro drücken, dennoch erwartet Stepic für 2006 eine Steigerung des Konzernüberschusses von mehr als 25 Prozent.
Frisches Kapital
Im Jahr 2007 wird die RI voraussichtlich eine Kapitalerhöhung machen, die dem Vernehmen nach mindestens 500 Mio. Euro betragen wird. Am Markt ist von einer Milliardenemission die Rede. Noch heuer soll frisches Geld über eine Hybridkapital-Anleihe eingefahren werden - der Umfang der Emission wurde vorerst nicht genannt. "Bei dem Wachstum muss man trotz hoher Gewinne eine Kapitalaufstockung machen", erklärt Finanzvorstand Martin Grüll gegenüber der "Wiener Zeitung". Derzeit liegt die Kernkapitalquote der RI bei 9 Prozent. Auf eine Zielvorgabe für eine Steigerung wollte sich Grüll nicht festlegen. Die Bilanzsumme der RI stieg 2005 gegenüber dem Vorjahr 40,8 Prozent auf 40,69 Mrd. Euro. Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 61,6 Prozent (63,5). Die Mitarbeiterzahl kletterte vorwiegend durch die Aval-Übernahme um 90,9 Prozent auf 43.614.