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Schulen dienen pädagogischen Zielen, die direkte Zusammenarbeit der Lehrer und Schüler muss daher im Zentrum aller Reformbemühungen stehen. Erfolgreiche pädagogische Arbeit benötigt aber auch Räume, Möbel, Lehrmittel und damit einen organisatorischen und finanziellen Rahmen wie jede professionelle Dienstleistung.
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Die derzeitige Schulreformdiskussion verliert sich leider in Details und punktuellen Maßnahmen, seien es die Qualifikation oder die Arbeitszeit der Lehrer, sei es die Kompetenzverteilung zwischen Ländern und Bund. Nachfolgend wird daher ein umfassendes Reorganisationskonzept skizziert, das eine signifikante Steigerung der Qualität und Effizienz des österreichischen Schulsystems bringen würde.
Zentraler Ansatzpunkt ist die Konzentration aller Agenden des Schulmanagements auf Bezirksebene, wo ein Bezirksschulverband als öffentliches Unternehmen alle Schulen dieses Bezirks führt. Das bedeutet, dass alle Personal- und Sachkosten auf Basis eines Globalbudgets dort verwaltet werden. Die "Finanzierung aus einer Hand" kommt (wie bisher) vom Bund, allerdings auf Basis eines Globalbudgets.
Auf Landesebene wird der Erfolg der Arbeit der Schulen evaluiert, die Schulaufsicht ist nicht mehr in den Schulbetrieb eingebunden. Der Bund definiert die Ziele und Rahmenbedingungen der schulischen Arbeit, sorgt für die Finanzierung und kontrolliert die korrekte Verwendung dieser Mittel. Einige flankierende Maßnahmen seien hier aufgezählt:
* Die Zuweisung der Mittel an die Schulen erfolgt in Abhängigkeit von der Schülerzahl und besonderen Bedingungen.
* Die Leitung des Bezirksschulverbandes sollte durch eine kollegiale Führung erfolgen, der Pädagogen und Managern angehören.
* Freie Schulwahl, mit der Konsequenz, dass die budgetären Mittel mit den Schülern zu den erfolgreichen Schulen wandern.
* Die Aufteilung der Aufgaben auf Lehrer und Verwaltungspersonal liegt im Ermessen des Bezirksschulverbandes.
* Nutzung von Gebäuden mit anderen Bildungseinrichtungen und so Kostensenkung ohne Qualitätsverlust.
* Messung der Qualität der Schulen durch regelmäßige externe Evaluierungen. Die Ergebnisse der Evaluierung wirken sich nicht auf die Beurteilung der Schüler aus, können jedoch zu Auflagen für die Schule aber auch zur finanziellen Anerkennung der Leistung der dort tätigen Mitarbeiter führen.
Die Lehrerarbeitszeit wäre im Bezirksschulverband zu regeln, aber nicht durch Eingriff in das Dienstrecht, sondern durch organisatorische Maßnahmen. Ein Wettbewerb der guten Ideen zwischen Bezirken ist erwünscht.
Eine solche Organisation ermöglicht durch Entbürokratisierung und Umsetzung betriebswirtschaftlicher Grundsätze eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung der pädagogischen Arbeit bei gleichem Mitteleinsatz.
Mehr unter www.act-mc.at/schule Der Autor ist Geschäftsführer der act Management Consulting GmbH in Wien