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Erfreulicher Jahresbeginn in Wien

Von Hans Almer

Wirtschaft

Die Wiener Börse ist gemächlich ins neue Jahrtausend gestartet, blieben doch die Kurse am Dienstag im Einklang mit der Entwicklung an den internationalen Finanzplätzen wenig verändert. Tags darauf gab es aber einen echten Paukenschlag.


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Ein weiterer massiver Einbruch an der Nasdaq hat die europäischen Aktien und mit ihnen auch die Austro-Werte erneut auf Talfahrt geschickt. Zur Wochenmitte gab es eine technische Gegenbewegung, holte die Wiener Börse im Verein mit den anderen europäischen Aktienmärkten Terrain auf. Vorreiter dieser Trendwende war wiederum die Nasdaq, die in der Nacht zuvor als Folge der Leitzinsensenkung durch die FED ein echtes Kursfeuerwerk zündete. Der Neue Markt in Deutschland konnte den positiven Signalen der Nasdaq zwar nicht folgen, die alteingesessenen Märkte in Euroland haben sich aber in der Folge deutlich erholt.

Gleiches gilt für Wien, wo sich die neue Aufwärtsbewegung auch am Freitag fortsetzte. Trotz des Warnschusses am Mittwoch ist somit die erste Börsenwoche des Jahres 2001 recht erfreulich verlaufen. Der ATX beendete die Sitzung vor dem Drei-Königs-Tag mit 1.082,91 Punkten und hat damit an den ersten vier Tagen des Börsenjahres 2001 um 0,9% zugelegt. Die Wiener Börse hat sich damit besser entwickelt als die meisten anderen europäischen Aktienmärkte, gab es doch im DJ Euro Stoxx als Barometer für die Börsen in Euroland ein Minus von 0,8%. Verhältnismäßig gut gehalten haben sich auch die in Wien gelisteten Wachstumstitel. Während der ViDX nur um marginale 0,1% zurückging, sank der Easdaq All Share um 5,6%. Der NEMAX sackte im selben Zeitraum gar um mehr als 13% ab.

Im Topsegment fielen allen voran Bank Austria und Telekom Austria positiv auf. Der heimische Bank-Blue Chip kletterte im Sog der HVB-Aktie um fast 10%. Bei der TA-Aktie kam es nach dem Kursverfall gegen Ende des letzten Jahres zu Rückdeckungskäufen von Fonds, was dem neuen österreichischen Standardwert auf die Sprünge half. Positiv schnitten auch CyberTron ab, die nach sehr starken Schwankungen um fast 12% anzogen. Sehr fest präsentierten sich auch Erste Bank und BWT. Weiterhin im Tief dagegen VA Tech, die zur Wochenmitte auf ein neues historisches Tiefst von 30,20 Euro absackten. Danach gab es zwar eine Erholung, per saldo verblieb aber ein Minus von fast 3%. Libro sackten um über 18% ab, VA Stahl fielen um fast 12%. Zu den Verlierern zählten weiters BETandWIN, Head, OMV, Semperit, Flughafen, Verbund und Brau-Union.

Im Specialist Market konnten sich Bau Holding mit einer Befestigung um knapp 5% sehr gut in Szene setzen. Starke Korrekturen mußten dagegen BBAG und SW Umwelttechnik mit jeweils 6,5% sowie Jenbacher und stage1 mit je 5% hinnehmen. Do & Co, Agrana und UIAG sowie die Performance-AG waren ebenfalls sehr schwach.

Im C-Segment brachen die Ankerbrot-Vorzüge in Anbetracht des baldigen Börsenrückzugs um 60% auf 2,01 Euro ein. General Partners sanken um 23,5% und Vogel & Noot Wärmetechnik um über 23%. ATB notierten dagegen um mehr als 10% höher.

Hektische und starke Kursausschläge gab es am Neuen Markt in Frankfurt. Von den Austro-Aktien verbuchten update.com und Kretztechnik Kursgewinne in Höhe von über 42% bzw. 29%. Extreme Einbrüche um mehr als 37% erlitten dagegen Plaut. Blue C rutschten um weitere 31% ab.

Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.