)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Heiß war's am letzten Donnerstag, jede Art von Abkühlung tat gut. Also stürzten wir uns kopfüber in alle Sendungen, die zumindest äußerlich Erfrischung versprachen. Zuerst lauschten wir bei den Bayern in der TV-Reihe "Planet Ozean" dem Gesang der Wale. Sie stimmen Lock- und Balzgesänge an - die reichen unter Wasser tausend Kilometer weit. Bei uns wird sowas Liebeslied genannt und zerschellt oft bereits nach ein paar Metern an einem verbarrikadierten Balkon.
Um 20.15 Uhr dann der zapp-elige Paarlauf zwischen dem arte-Feuilleton "Das Gold der Themse" und dem ORF-"Universum" über diverse Flüsse als "Quelle des Lebens". Da wurde die Rudernation England am Beispiel des legendären Steve Redgrave und all seiner ihm Nacheifernden porträtiert, dort bekamen wir einmal mehr die Probleme mit dem zur Kloake gemachten Ganges aufgetischt; aber auch faszinierende Unterwasserwelten mit kristallklarem Wasser, nur von der "Flossilie" Mensch durchkreuzt. Wie ein Besuch in unserer Seele sei der Aufenthalt in diesen unterirdischen Domen, schwärmte das Froschmännlein in Menschenform. Ähnlich reizvoll die Bilder von Burmesen, die auf schwimmenden Gärten leben. Sie schauten nicht unglücklich aus. Die Arbeit geht ihnen quasi fließend von der Hand. Geerntet wird vom Boot aus: im Vorüberfahren. Hat was, so ein "ländliches Venedig".
Jedenfalls war um 21 Uhr ein gewisser Grad von Erfrischung gemäß Programm erreicht. Die wirklich kalte Dusche wurde aber erst zwei Stunden später verabreicht. Im Rahmen der ORF-"Kunststücke" erschreckten und faszinierten die Kabarettisten Maurer und Scheuba mit ihrer Vivisektion in Talkshow-Manier "Zwei echte Österreicher". Heißkalt wurde einem dabei ums Herz . . .