Wer einen Paketdieb namhaft macht, bekommt 1000 Euro. | Wien. Im Kampf gegen Diebstähle bei der Paketverladung greift die Österreichische Post nun auch zu ungewöhnlichen Mitteln: Jeder Mitarbeiter, der einen Paket-Dieb namhaft machen kann, soll eine Prämie bekommen, die laut Informationen aus Mitarbeiterkreisen stattliche 1000 Euro ausmacht.
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Post-Sprecher Michael Homola bestätigt auf Anfrage der "Wiener Zeitung", dass seit kurzem erstmals eine solche Geldprämie für die Postler ausgeschrieben ist. Die Höhe dieses Zuckerls für besonders aufmerksame Postler wollte er jedoch nicht bestätigen. Die Prämie sei in einem Gesamtpaket von Maßnahmen der Post gegen Diebstahl zu sehen, betonte Homola.
So würden etwa auch verstärkt Taschenkontrollen durchgeführt. Die Maßnahmen sind mit dem Betriebsrat abgestimmt, bestätigt Post-Gewerkschafter Martin Palensky.
Gelegenheit macht Diebe
Gelegenheiten für Diebe gibt es in Paketzentren jedenfalls genug: Rund 180.000 Pakete transportiert die Post täglich in Österreich. In den letzten Wochen des Jahres steigt das Paketvolumen an starken Tages sogar auf das Zwei- bis Dreifache.
Durch das erhöhte Paketaufkommen in der Weihnachtszeit entstehen naturgemäß vermehrt Gelegenheiten für Langfinger. Wie hoch die Diebstahlsrate in den Paketzentren tatsächlich ist, möchte die Post jedoch für sich behalten. Nur so viel: "Abgesehen von solchen Spitzen wie Weihnachten liegen wir sogar leicht unter dem Branchenschnitt", so Homola.
Obwohl die Prämie noch kein einziges Mal ausbezahlt wurde, sei die Zahl der Diebstähle rasch "auf ein normales Niveau" zurückgegangen. Offenbar habe allein die Ankündigung verstärkter Kontroll-Maßnahmen gereicht, dem einen oder anderen die Lust am Diebstahl zu verderben, meint Palensky.