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"Erholung schneller als erwartet"

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Die Erholung bei der Fluglinie Singapore Airlines (SIA) geht schneller voran als erwartet. Das sagte der SIA-Chef für Deutschland, Österreich und Mittel- und Osteuropa, Mike Barclay, am Dienstag in Wien. Man setzt weiter darauf den "Rolls Royce der Lüfte" anzubieten - zum Beispiel mit dem 198 Zentimeter langen und 69 Zentimenter breiten "SpaceBed-Sitz" in der Business-Class - schließt aber auch die baldige Gründung einer eigenen Billig-Tochter für Asien nicht aus.


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Die Passagierauslastung auf SIA-Flügen habe im August dieses Jahres 81,3% betragen und liege damit um 2,6% Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat - allerdings bei einer um 10% verringerten Flugkapazität. SARS- und Irak-Krieg-bedingt sei die Auslastung im 1. Quartal 2003 nur bei rund 57% gelegen.

Barclay zeigte sich zuversichtlich, dass SIA bei anhaltend positiver Entwicklung im Gesamtjahr das 1. Quartal 2003 wettmachen kann, in dem die Fluglinie zum ersten Mal in ihrer 56-jährigen Geschichte einen Verlust ausweisen musste (minus 157 Mill. Euro). Das Geschäftsjahr 2002/2003 (per 31. März) hatte Singapore mit einem Gewinn nach Steuern von 528 Mill. Euro abgeschlossen - gut zwei Drittel mer als im Jahr davor.

"Bis Ende Juni haben wir pro Tag 1,7 Mill. Euro verloren, berichtet Barclay. Der Flugbetrieb sei inzwisachen weitgehend voll wieder aufgenommen worden, zusammen mit Star-Alliance Partner Lufthansa würden etwa - wie vor der SARS-Epidemie - pro Woche wieder 21 Flüge Frankfurt-Singapur bedient. An eine Wiederaufnahme Wiens in den SIA-Flugplan sei wegen mangelnder Profitabilität in naher Zukunft allerdings nicht gedacht.

Anfang 2004 ist der Fluggesellschaft zufolge der Start für die direkte Flugverbindung Singapur-Los Angeles mit Flugzeugen des Typs Airbus 340-500 geplant. Mit einer Flugzeit von 16 bis 17 Stunden würde dies weltweit den längsten Non-Stop-Passagierflug darstellen. Auch eine Direktverbindung Singapur-New York ohne Zwischenlandung in Frankfurt wäre mit den neuen Airbus-Maschinen möglich, von denen insgesamt zehn Stük angeschaft werden. Fix bestellt sind darüber hinaus zehn Stück des neuen Mega-Jumbos Airbus A-380, auf weitere fünf "Zweistöckige" hat man Optionen. "Wir werden die ersten sein, die den A 380 im Liniendienst einsetzen", hieß es.

Dass Billigfluglinien einen ähnlichen Siegeszug in Asien antreten werden wie in Europa, davon ist Barclay überzeugt. Allerdings würden diese weniger eine Bedrohung als vielmehr eine Herausforderung für SIA darstellen. Intern werde bereits über Pläne für einen eigenen SIA-Billigflugableger diskutiert. Bis Ende des Jahres werde es dazu eine Entscheidung geben.

SIA selbst aber müsse sich noch stärker als bisher am oberen Marktsegment orientieren, sagte Barclay. Neben den "Sky-Suiten" - inklusive Sclafanzug von Givenchy -der First Class wird nun auch in Business ein extra großer Sitz angeboten, der sich in ein Bett verwanden lässt. Und auch in der Economy hat nun jeder Fluggast einen eigenen Bildschirm und neuerdings die Möglichkeit, per "Audio-Video on demand" etwa seinen gewählten Spielfilm dann zu starten, wenn er es will, erläuterte SIA-Sprecher Peter Tomasch. "Wir wollen unseren Vorsprung bei der Kernkompetenz Service weiter ausbauen".