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Noch köchelt das Thema auf kleiner Flamme. Aber das wird nicht so bleiben. Dem deutschen Sport steht ein neuer Dopingskandal ins Haus, wieder geht es um Blutdoping bei Ausdauerathleten. War zunächst noch von einigen wenigen Athleten die Rede, sollen die Ermittler nun schon auf fast 30 Sportler gestoßen sein, die sich in den vergangenen Jahren in Erfurt ihr Blut haben aufmascherln lassen. Auch Top-Athleten aus den Bereichen Eisschnelllauf, Leichtathletik und Radsport sollen darunter sein. Der am dortigen Olympiastützpunkt angestellt gewesene Arzt - er wurde sofort suspendiert - soll das entnommene Blut der Athleten mittels UV-Licht bestrahlt und wieder refundiert haben. Mit Doping, versichert der Arzt, habe dies aber nichts zu tun, er verwende diese Methode seit 20 Jahren, um Infekte zu behandeln.
Bluttransfusionen? UV? Der Sport kennt das seit DDR-Zeiten. Im Jahr 2002 erlebte dann diese in mehrfacher Hinsicht umstrittene Methode ein Revival, als ÖSV-Langlauf-Trainer Walter Mayer seine Athleten bei Olympia dieser Art behandelte. Über die leistungssteigernde Wirkung dieser Prozedur streiten zwar die Mediziner, verboten ist die Methode mittlerweile aber jedenfalls. Es sollte zwar niemanden überraschen, dass Sportler nach Auffliegen der großen Skandale (Freiburg, Fuentes, Humanplasma) nach neuen Möglichkeiten suchen, ihre Leistung zu verbessern. Doch wie ist dieser Retrotrend erklären? Statt der simplen Einnahme von EPO boomt good old Blutdoping, und nun sogar mit der UV-Methode von anno 1980? Vielleicht ist Doping doch schwerer, als viele glauben. Warum sonst dieser Aufwand für einen Hokuspokus?