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Es hätte so unkompliziert sein können. Die EU fragt ihre Bürgerinnen und Bürger. Die stimmen ab, es gibt eine Mehrheit, sie wird umgesetzt. Demokratie eben. So einfach wird die Debatte um die Abschaffung oder dauerhafte Beibehaltung der Sommerzeit aber nicht enden. Dass die Zeitumstellung fallen soll, steht für Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker fest. Jetzt entfacht ein - auch mit wissenschaftlichen Mitteln geführter - Kampf darum, welche Zeit als Normalzeit gelten soll. Zuletzt ließ eine Studie aufhorchen, die vor ewiger Sommerzeit warnt. Sie werde uns "dicker, dümmer und grantiger" machen. Vor der Tür stehe "eine chronisch unausgeschlafene, übermüdete Gesellschaft".
Chronobiologen und Schlafmediziner treten plötzlich ins grelle mediale Licht. Rund um sie wird es emotional. Nachteulen treffen auf Frühaufsteher, Eltern schulpflichtiger Kinder auf Nachtarbeiter. Und jeder will natürlich seinen liebsten Teil des Tages mit mehr Sonnenlicht versehen wissen. Mitunter wirft die Debatte neue Fragen auf. Etwa, ob das unverzichtbare Recht auf einen Schulstart um 8 Uhr wirklich so unverzichtbar ist. Die Studie zur Depressionen fördernden Wirkung ewiger Winterzeit ist sicher schon in Arbeit. Ob es bis kommenden März, dem von Junker angepeilten Ende der Umstellerei, eine Lösung geben wird? Ob sich ein Kompromiss abzeichnet, der niemandem länger als ein, zwei Tage schadet? Kluge Köpfe werden vielleicht vorschlagen, die Uhren im Sommer um eine Stunde vor zu stellen. Und im Winter zurück.