Personenfahndung wird erleichtert. | Brüssel. Die Fertigstellung der neuen gemeinsamen Polizeidatenbank der Schengen-Zone wird sich erneut verzögern. Hatte die EU-Kommission bisher Mitte 2008 anvisiert, wird sie nach Informationen der "Wiener Zeitung" in zwei Wochen die Verschiebung auf "Juni bis Dezember 2009" bekanntgeben.
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Das neue System hat vor allem den Vorteil, dass zur Fahndung ausgeschriebene Personen auch anhand von biometrischen Merkmalen wie Fingerabdrücken identifiziert werden können. Bisher müssen Grenz- und Polizeibeamte Verdächtige auf Basis von Name und Geburtsdatum überprüfen. Nur "verwenden Verbrecher eben nicht immer ihre eigene Identität", wie ein Experte meinte.
Die Umschaltung auf das neue System SIS II soll über einige Monate erfolgen, damit die Funktionsweise der nationalen Systeme sichergestellt ist. Nach der Erweiterung um neun Länder Ende 2007 können im November 2008 noch die Schweiz und Liechtenstein angeschlossen werden. Jedes weitere Land muss auf SIS II warten. Dieses hätte ursprünglich schon im Herbst 2007 fertig sein sollen. Nach massiven Protesten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten wurde schließlich das alte System noch einmal aufgerüstet, um die Schengen-Erweiterung nicht auf unbestimmte Zeit aufschieben zu müssen.