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Erst Innsbruck, jetzt Wien

Von Wolfgang Zaunbauer

Politik
Auf dem Wiener Immobilienmarkt will nun auch Markus Schaffer (l.) mitmischen. Dafür hat er den bestens vernetzten früheren ÖVP-Manager Hannes Rauch angeheuert.
© photonews.at/Georges Schneider

Ex-ÖVP-General Hannes Rauch soll Wiener Filiale aufbauen.


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Wien. In Innsbruck ist die Pema Gruppe in Sachen Immobilien laut eigenem Bekunden schon die Nummer eins. Nun will Firmengründer Markus Schafferer auch in Wien durchstarten. Dafür hat sich der 35-Jährige prominente Unterstützung geholt. Wie die "Wiener Zeitung" schon Anfang Dezember berichtete, wird Ex-ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch den Hauptstadtableger von Pema aufbauen.

"Wir haben in Wien einiges vor", erklärte Schafferer am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten. Bisher hat Pema Immobilienprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 300 Millionen Euro entwickelt. Darunter zwei Hochhäuser mit Wohnungen, Gastronomie- und Shopping-Flächen in Innsbruck. In den nächsten fünf Jahren will Schafferer eine Milliarde Euro in Österreich investieren, "ein paar hundert Millionen" davon in Wien.

Konkrete Projekte wollte er am Mittwoch noch nicht verraten. Aber auch in Wien sollen Wohn-, Einkaufs- und Büroflächen auf Mietbasis entstehen. Letzteres dürfte allerdings eher eine untergeordnete Rolle spielen, denn in Wien gebe es gerade im Officebereich "viel Leerstand".

Wien braucht Wohnraum für 200.000 neue Einwohner

Finanzieren will Pema die Projekte "mit 30 bis 40 Prozent Eigenkapital". Dazu soll eine Immobilien-Anleihe begeben werden. Schon 2013 holte man sich so 52,8 Millionen Euro vom Kapitalmarkt - bei einer Verzinsung von 3,75 Prozent auf zehn Jahre Laufzeit. "Ein absolut interessantes Produkt", sagt Schaffer, "aber die nächste Anleihe wird deutlich größer sein".

Zwar wird der Schwerpunkt von Pema weiterhin in Tirol liegen, aber in Wien sieht Schaffer mehr Möglichkeiten für Wachstum. Das bestätigt auch Anton Holzapfel vom Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI): "Nach jetzigen Prognosen wird in Wien in den nächsten 15 Jahren Wohnraum für 200.000 neue Einwohner benötigt". Es gibt also genug zu tun. In welche Richtung die Stadt wächst, wird sich 2015 entscheiden. Dann soll ein neuer Stadtentwicklungsplan vorliegen.

Mit Mietpreisen von 8 bis 12 Euro pro Quadratmeter ist Wien auch finanziell interessanter als Innsbruck, wo man nur 7 bis 10 Euro bekommt. Für Mietobjekte spricht laut einer Markteinschätzung des ÖVI auch die Preissituation im Eigentumsbereich: "Angesichts des durchwegs hohen Preisniveaus am Eigentumsmarkt sehen sich zunehmend mehr Wohnungsinteressenten veranlasst, auf den Mietwohnungsmarkt auszuweichen." Seit dem Jahr 2000 haben sich die Eigentumspreise nahezu verdoppelt, während die Mietpreise nur um 40 Prozent anstiegen. Nach deutlichen Anstiegen 2011 und 2012 zeigt der Trend nun eine Abflachung. Trotzdem ist es laut Holzapfel "weiterhin attraktiv, in Immobilien zu veranlagen".

Er habe schon länger in der Bundeshauptstadt sondiert, sagt Schafferer, jetzt soll es konkret werden. Das entsprechende Büro - noch ist man auf der Suche nach einer geeigneten Adresse im ersten Bezirk - soll Hannes Rauch aufbauen. Dieser bezeichnet Pema als "junges, dynamisches, erfolgreiches Unternehmen - für mich genau das Richtige". In Innsbruck arbeiten rund 15 Personen bei Pema, in Wien sollen es drei bis fünf sein.

Ganz neu sei für ihn die Immobilienbranche nicht, betont Rauch. Schließlich sei er schon 2006 im Innenministerium - damals war er stellvertretender Sektionschef - für "mehr als 1000" Immobilien des Ministeriums zuständig gewesen. Sein Nationalratsmandat behält Rauch.