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Die Erste Bank erwartet heuer beim Konzernjahresüberschuss wieder ein zweistelliges Wachstum. 2003 wurde bei einer Bilanzsumme von 128,6 Mrd. Euro nach Steuern und Fremdanteilen ein Plus von 38,4% auf 353,3 Mill. Euro erzielt. Während das Konkurrenzinstitut Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) die Dividende unverändert bei 1,02 Euro belässt, schüttet die Erste Bank 1,50 (nach 1,24) Euro je Aktie aus.
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Der Gewinn je Aktie konnte im Vorjahr von 4,73 auf 5,95 Euro gesteigert werden. Generaldirektor Andreas Treichl ist aber noch aus einem anderen Grund besonders stolz auf sein Institut: "Wir sind mit über 11 Millionen Kunden die führende Retailbank in Zentraleuropa." Im Unterschied zu anderen in der Region tätigen Banken sei die "Erste" das einzige Institut, das seinen Marktwert in den vergangenen drei Jahren steigern konnte, betonte Treichl gestern, Mittwoch, bei der Präsentation der vorläufigen Bilanz 2003.
Vom Konzernüberschuss entfielen 189,7 Mill. Euro (+28%) auf Zentraleuropa - das ist mehr als die Hälfte. Für Österreich weist die Erste Bank trotz gestiegener Refinanzierungskosten und Firmenwertabschreibungen eine Ergebnisverbesserung um über 70% von 99,4 auf 168,7 Mill. Euro aus. Die zwei großen Bundesländer-Mehrheitsbeteiligungen, die Tiroler Sparkasse (TiSpa) und die Salzburger Sparkasse, haben in der Erste-Bank-Bilanz 2003 unter dem Strich einen Verlust gebracht. Operativ seien beide positiv.
"Im Moment ist kein Objekt auf dem Radarschirm", sagte Finanzvorstand Reinhard Ortner zu weiteren Akquisitionen. Heuer wird die Fusion der beiden Ungarn-Banken Schwerpunkt der Auslandsaktivitäten sein. Die größte Auslandstochter ist die Ceska Sporitelna (CS) mit 12.420 Mitarbeitern
Rechnet man die durch den Kauf der ungarischen Postabank hinzugekommenen 1.804 Mitarbeiter heraus, war beim Personalstand der Erste Bank-Gruppe 2003 ein deutlicher Rückgang um 2,9% auf 35.846 Mitarbeiter zu verzeichnen. In Österreich wurden 680 Posten abgebaut, darunter mehr als 200 in der Erste Bank AG. Der Personalstand in Österreich betrug zum Jahreswechsel 14.974, davon entfielen 6.931 auf jene Sparkassen, die mit der Erste Bank einen Haftungsverbund gegründet haben.
In der Causa Haftungsverbund gibt es nichts Neues. Wie berichtet hat die BA-CA Anfang Dezember Beschwerde dagegen eingelegt. Treichl geht davon aus, dass sich die Angelegenheit noch über Jahre hinziehen wird, sieht aber jetzt schon den "Gewinner", nämlich die Rechtsanwälte der BA-CA.